Nachruf:
R.I.P. Uwe Seeler: Auch als Werbefigur unvergessen
Deutschland verliert eines seiner größten Fußballidole. Und Hâttric sein erstes Testimonial, mit dem die Marke 57 Jahre lang warb. Zum Abschied noch einmal der legendäre Clip aus dem Jahre 1965.
Der deutsche Fußball trauert um eines seiner größten Idole. Uwe Seeler, Ehrenspielführer der Nationalmannschaft und Stürmerlegende des Hamburger SV, starb am Donnerstag, den 21. Juli 2022, im Alter von 85 Jahren im Kreis seiner Familie. "Mit Uwe Seeler verlieren wir eine Legende des deutschen Fußballs und eine einzigartige Persönlichkeit ohne große Allüren, zugleich der ehrliche Arbeiter auf dem Spielfeld wie der geniale Torschütze", schrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an Seelers Witwe Ilka. Auch Bundeskanzler Scholz und natürlich Trainer Hansi Flick äußerten ihre Trauer. Am Rathaus Hamburg wehten die Senats- und die Europafahne mit Trauerflor.
Doch der Ehrenbürger der Hansestadt war nicht nur ein begnadeter Ballkünstler, sondern wie viele Fußballspieler auch ein Vorbild über Generationen hinweg. Und dass Vorbilder, insbesondere Fußballspieler als Werbetestimonials beliebt sind, ist nicht erst seit Nutella und dem DFB ein Phänomen. Wir bei W&V erinnern uns mit einem weinenden und einem lächelnden Auge an seinen legendären Spot für das Aftershave Hâttric aus dem Jahre 1965.
Die Kultbrand wirbt bis heute mit der HSV-Legende auf seiner Webseite. Fun Fact: Fußballfreund Paul Breitner stand in Diensten des Konkurrenten Pitralon.
Unvergessen ist auch Seelers Auftritt für Kantinchen zusammen mit Horst-Dieter Höttges und Wolfgang Overath.
Gerne vergessen hingegen wird das Erscheinen des 72-fachen Nationalsspielers in einer Werbung des Werkzeugherstellers Westfalia aus dem Jahr 2013. Ein Spot, den man heutzutage eher in der Kategorie "Ikonen des Trash" verortet - und der vermutlich deshalb auch nicht mehr im Internet zu finden ist. So oder so: Ob auf dem Platz, vor dem Badezimmer- oder Werkzeugschrank - "Uns Uwe" wusste, wo der Hammer hängt.
Die Fußball-Welt und auch die Stadt Hamburg trauert um die Fußball-Legende. In der Öffentlichkeit wird bereits über die Umbenennung des Volksparkstadions diskutiert. Investor Klaus-Michael Kühne, der die Rechte an der Spielstätte des Hamburger SV bis zum Saisonende besitzt und dafür rund drei Millionen Euro bezahlt haben soll, ist für eine Umbenennung der 57 000 Plätze bietenden Arena:
"Wenn man das Volksparkstadion in Uwe-Seeler-Stadion umbenennen will, bin ich sofort dabei, auch wenn der bisherige Traditionsname dann nicht mehr fortbestehen würde. Als Hamburger Idol und Denkmal hat Uwe Seeler die Benennung des HSV-Stadions nach seinem Namen vollkommen verdient", sagte Kühne dem "Hamburger Abendblatt".
Der in der Schweiz lebende 85 Jahre alte Hamburger teilte mit, dass er als Kind Torjäger Seeler angehimmelt habe. "Uwe Seeler war ein ebenso herausragender Fußballspieler wie großartiger Mensch. Ich habe ihm in jüngeren Jahren oft zuschauen können und war bei dem denkwürdigen Fallrückziehertor gegen Westfalia Herne im Meisterschaftsjahr 1960 im Volksparkstadion dabei. Unglaublich und unvergesslich", sagte Kühne.
Ein Denkmal des ehemaligen HSV-Torjägers gibt es bereits: einen überdimensionalen rechten Bronze-Fuß vor dem Stadion. Vizepräsident des HSV Bernd Wehmeyer, Nachwuchsleiter Horst Hrubesch, Trainer Tim Walter und Mannschaftskapitän Sebastian Schonlau legten dor einen Kranz und einen blau-weißen Vereinsschal nieder.
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