Spendenaktion:
Ritter Sport: 1,5 Mio. Euro für Ukrainehilfe
Der Schokoladenhersteller geriet im Frühjahr 2022 stark in die Kritik, weil er seine Geschäfte im Russland nicht sofort komplett runtergefahren hat. Stattdessen kündigten die Schwaben an, zu spenden. Diese Organisationen dürfen sich jetzt freuen.
Kurz nach dem Angriff der russischen Truppen auf ukrainisches Territorium Ende Februar 2022 waren die Social-Media-Kanäle überschwemmt von Motiven in den ukrainischen Farben. Auch Unternehmen färbten aus Solidarität ihre Logos ein. Einige beendeten ihre Russland-Geschäfte - wie etwa McDonald's, die ihre Filialen verkauften.
Allerdings ist es nicht für jeden möglich, sofort solch radikale Schritte durchzuführen. Bei Alfred Ritter, Schokoladenhersteller aus dem schwäbischen Waldenbuch, sah man es differenzierter. Da der Umsatz des Mittelständlers mit Russland sieben Prozent ausmacht, gab es keinen Verkaufsstopp. Damals erklärte das Unternehmen: "Um Arbeitsplätze und auch die Lebensgrundlage von vielen Kakaobauernfamilien zu sichern, liefern wir weiterhin Schokolade für die russische Bevölkerung, haben jedoch sämtliche Investitionen in Russland sowie unsere Werbung bereits seit einigen Wochen gestoppt."
Aber man plane, die Einnahmen zu spenden. Trotzdem geriet Ritter Sport in den sozialen Medien massiv in die Kritik. Zu Unrecht, wie W&V-Chefredakteur Rolf Schröter damals kommentierte.
Laut Recherchen des Branchenblatts Lebensmittelpraxis hat Ritter Sport nun tatsächlich 1,51 Millionen Euro - die Gewinne aus dem Russlandgeschäft - gespendet. Von dem Geld profitierten die vier deutschen Vereine Humedica, Help aus Bonn, der Ebersberger Verein Interplast sowie die Osteuropahilfe der Landkreise München, Wolfratshausen, Bad Tölz und Starnberg.
"Bei der Auswahl der Organisationen war uns neben Transparenz und einer möglichst geringen Verwaltungskostenquote wichtig, dass die Organisationen nach Möglichkeit bereits längerfristig in der Ukraine engagiert sind", teilte Thomas Seeger mit, Leiter Recht und Unternehmenskommunikation bei Ritter.
Seeger bestätigte, dass es sich bei der jetzigen Spende nicht um eine einmalige Aktion handle. Man werde weiter so verfahren, solange sich "die Situation vor Ort nicht grundlegend ändert".
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