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Twitter: Schwere Vorwürfe von Ex-Sicherheitschef
Ein Whistleblower berichtet von massiven Sicherheitsmängeln bei Twitter, die angeblich sogar "die Demokratie bedrohen". Im Hintergrund sitzt Elon Musk – und freut sich genüsslich über die Vorwürfe.
Twitter: Schwere Vorwürfe von Ex-Sicherheitschef
Die Schlammschlacht rund um die (Nicht)-Übernahme von Twitter durch Tesla-CEO Elon Musk wird immer heftiger. Der ehemalige Sicherheitschef Peiter Zatko, den Twitter im vergangenen Januar wegen angeblich "schlechter Leistungen" feuerte, erhebt jetzt in einem 84-seitigen Bericht, der dem Kongress und US-Behörden vorliegt, schwere Vorwürfe gegen Twitter. Demnach bedrohen die massiven Mängel "die persönlichen Daten der Nutzer, die Aktionäre des Unternehmens, die nationale Sicherheit und die Demokratie". Laut Zatko ist gut die Hälfte der Twitter-Infrastruktur veraltet, und Mitarbeiter haben einfachsten Zugriff auf die Daten der Nutzer inklusive Telefonnummern. Ob Elon Musk an den Enthüllungen beteiligt ist oder sie gar initiiert hat, ist unklar. Er zeigt in einem Tweet jedenfalls genüsslich die Pinocchio-Figur Jiminy Grille, die Geheimnisse in die Welt hinaus zwitschert. Eine kleine, gemeine Anspielung auf Lügen bei Twitter? Und Musk schreibt: "Die Spam-Problematik wurde also mit dem Vorstand geteilt, aber der Vorstand entschied sich, dies der Öffentlichkeit nicht mitzuteilen."
Chaotische und rücksichtslose Umgebung
CNN und Washington Post berichten über die Vorwürfe des Twitter-Whistleblowers, die die Post so zusammenfasst: "Die Enthüllungen zeichnen das Bild einer chaotischen und rücksichtslosen Umgebung in einem schlecht geführten Unternehmen, das zu vielen seiner Mitarbeiter ohne angemessene Aufsicht Zugang zu den zentralen Kontrollen der Plattform und den sensibelsten Informationen gewährt. Außerdem wird behauptet, dass einige der leitenden Angestellten des Unternehmens versucht haben, die schwerwiegenden Schwachstellen von Twitter zu vertuschen, und dass einer oder mehrere derzeitige Mitarbeiter möglicherweise für einen ausländischen Geheimdienst arbeiten."
Gerichtsverfahren Musk vs. Twitter ab 17. Oktober
Twitter-Chef Parag Agrawal hat die Vorwürfe in einem internen Memo zurückgewiesen, kündigte aber Umstrukturierungen an. Und Musk, der derzeit versucht, seine gescheiterte 44-Milliarden-Dollar-Übernahme ohne massive Entschädigung rückabzuwickeln, frohlockt. Der Beginn des Gerichtsverfahrens Musk vs. Twitter ist für 17. Oktober geplant.
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