
Online-Handel:
Kaufland: Ärger wegen rechtsextremer Artikel
Kaufland hat das Sortiment offenbar nicht im Griff, das externe Händler auf seinem Online-Marktplatz anbieten. Nun wurden dort rechtsextreme Schriften entdeckt, darunter eine unkommentierte Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf".

Foto: Kaufland
Kaufland, Supermarktkette aus der Neckarsulmer Schwarz-Gruppe und damit Konzernschwester von Lidl, betreibt im Internet nach eigenen Angaben einen "der am schnellsten wachsenden Marktplätze Deutschlands". Mehr als 8.000 Händler verkaufen unter kaufland.de bereits ihre Artikel.
Ähnlich wie bei Amazon stammen die Produkte dort also nicht von Kaufland selbst, sondern von externen Anbietern. Und wie bei Amazon hat der Betreiber damit oft nicht mehr genug Kontrolle über das Sortiment. Kaufland muss das jetzt mit voller Wucht erleben, nachdem auf seinem Online-Marktplatz Bücher und Magazine mit rechtsextremen Inhalten entdeckt wurden. Leo Schneider, Juso-Vorsitzender aus Hamburg-Nord, hatte dazu eine umfangreiche Liste getwittert.
Unkommentierte Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf"
Wie der Spiegel berichtet, nahm die Diskussion bereits Ende letzter Woche Fahrt auf, als auf dem Kaufland-Marktplatz Artikel der linken Antifa (Antifaschistische Aktion) entdeckt wurden. Kaufland nahm die Ware nach Beschwerden aus dem Angebot und erklärte in mehreren Tweets, dass es "grundsätzlich alle extremen Haltungen ablehnt". Aktivisten machten sich daraufhin auf die Suche nach rechtsextremer Ware auf kaufland.de – und wurden unter anderem mit einer unkommentierten Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf" fündig.
Nach Shitstorm und Boykottdrohungen räumte Kaufland im Sortiment zwar auf. Doch einige Rechtsaußen-Artikel sind auf dem Marktplatz nach wie vor verfügbar, darunter ein Putin-Portrait des russischen Neu-Rechten Alexander Dugin.
Sortiment auf dem Prüfstand
"Wir werden in den kommenden Tagen unsere Prozesse sowie unser Sortiment auf den Prüfstand stellen und entscheiden, ob und welche weiteren Produkte wir aus dem Angebot nehmen werden", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens.
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