Discounterkrise:
Aldi: Die Margen bleiben unverändert - aber die Preise?
Keine Preissteigerungen bei Backwaren, bei anderen Produkten bleibt die Antwort unklar. Nachdem mehrere Magazine über Aldis rückläufige Zahlen berichtet haben, meldet sich nun der Discounter zu Wort.
Während Supermärkte mit großem Markensortiment und auch der Discounter Lidl von der Corona-Krise profitieren und erhebliche Umsatzgewinne verzeichnen konnten, sah es bei Aldi ganz anders aus. Das Urgestein unter Deutschlands Discountern verzeichnete nicht nur keine Umsatzsteigerungen, sondern sogar schrumpfende Umsätze. Mehrere Magazine berichteten über Aldis rückläufige Geschäftszahlen, darunter das Manager Magazin und der Spiegel. Um diesen entgegen zu wirken, wurde vor allem über Preissteigerungen bei den Eigenmarken und Backwaren spekuliert.
Aldi sieht sich als Grundversorger
Nun hat sich der Discounter zu diesen Problemfeldern geäußert. In einem Statement gegenüber der W&V heißt es unter anderem, die Verbaucher:innen können sich weiterhin auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis verlassen, die Margen hätten sich in der aktuellen Situation nicht verändert. Ob und wie die Preise dennoch steigen werden, bleibt indes weiterhin unklar. Man sehe sich aber als Grundversorger.
Eine Frage zu den Gründen der Umsatzrückgänge blieb unbeantwortet. Nach Spiegel- und W&V-Informationen sind diese vor allem darauf zurückzuführen, dass der Discounter seine einstige Positionierung verliere und die neueren, schickeren Filialen den Edekas und Rewes dieser Welt doch sehr ähneln.
Regionale Backwaren lediglich als Erweiterung des Sortiments
Bezüglich der Backwaren hieß es laut Stern-Informationen, Aldi Nord und Süd werden vermehrt mit regionalen Bäckern zusammen arbeiten, um mehr Qualität zu liefern und Lieferanten fair zu bezahlen. Dies ginge jedoch mit erheblichen Preissteigerungen einher.
Allerdings handelt es sich laut Aldi bei den Backwaren aus regionalen Bäckereien lediglich um eine Erweiterung des bestehenden Sortiments. Diese Angebot werde durch die Integration der regionalen Bäcker nicht ersetzt, sondern vielmehr erweitert. Bei den Kooperationspartnern handele es sich um lokale Traditionsunternehmen, die mit ihren Produkten und ihrem Preisgefüge längst etabliert sind und bei der Preisgestaltung orientiere man sich an den im stationären Backwarenhandel üblichen Preisen. Das zusätzliche Angebot, auf regionales Backhandwerk zu setzen, wirke sich dabei nicht auf die Preise des bestehenden Sortiments aus. Bei Aldi Nord umfasst das frische Backwarensortiment derzeit 30 Artikel, von denen an ausgewählten Standorten nur neun Artikel von einem regional beliebten Bäcker zuliefern lassen – also knapp ein Drittel des Gesamtsortiments. Die beliebtesten Aldi Backwaren wie Bäckerbrötchen und Buttercroissants gibt es auch weiterhin in jedem der rund 2250 Aldi-Nord-Märkte.
In den Aldi-Süd-Filialen seien dies im Schnitt circa 50 Artikel unverpackte Backwaren und davon circa 20 Artikel von regionalen Bäckereien. Diese 1.834 Filialen werden täglich von rund 70 regionale Bäckereien beliefert. Auch die abgepackten Brote und Backwaren gibt es weiterhin zum günstigen Aldi Preis.
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