Greenpeace-Aktion:
Das sagt WPP-Chef Mark Read zur Greenpeace-Aktion in Cannes
Am Privatstrand von WPP in Cannes kam es während des Festivals zu einer unliebsamen Überraschung: Greenpeace-Aktivisten stürmten die Idylle. Jetzt nimmt WPP-Chef Mark Read zu der Aktion Stellung.
Beim Festival in Cannes machten nicht nur die erfolgreichsten Werber des Planeten auf sich aufmerksam, sondern auch die Umweltorganisation Greenpeace. Die kaperten nicht nur das Festival selber mit der Forderung eines Werbebanns für die Ölindustrie, sondern sie stürmten auch den edlen Privatstrand des Werbenetzwerks WPP, das dort die Erfolge beim Cannes-Festival feierte. Erste Reaktion von WPP auf die Greenpeace-Aktion war eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen am Privatstrand. In einem Interview bei The Drum nahm WPP-Chef Mark Read nun zu der Greenpeace-Aktion Stellung.
Der Forderung nach einem Verzicht auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Ölindustrie, gibt Read dort eine klare Absage: Auch wenn Organisationen wie Greenpeace gute Arbeit leisteten, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen, gäbe es für das Problem keine Einheitslösung. Schließlich, so sagte er zu The Drum, profitiere so gut wie jeder von der Möglichkeit, ein Auto zu fahren oder überall hin zu fliegen.
Die Werbebranche spiele natürlich eine große Rolle, was die Greenpeace-Aktion in Cannes nachvollziehbar macht, ihre Aufgabe sei aber nicht, irgendetwas falsch darzustellen. Das Gegenteil sei der Fall: Wenn manche Energieunternehmen mehr tun als andere, um die Umwelt zu schonen, wie sollten Verbraucher das ohne Werbung überhaupt erfahren? Sein Fazit: Jeder spiele seine Rolle - daher tun Kampagnenorganisationen, das, was sie tun, und die Werbebranche eben etwas anderes.
Gelassen durch die Krise
Auch zu der schwierigen Lage der Weltwirtschaft und deren Auswirkungen auf die Werbebranche äußert sich Read gegenüber The Drum. Grundsätzlich sieht er eine hohe Widerstandsfähigkeit der Werbung gegenüber einem Abschwung. Die Kunden, so Read, hätten während der Pandemie gelernt, dass Investitionen in Marketing wichtig sind. Im Jahr 2020 hätten die Kunden ihre Werbebudgets in erheblichem Umfang gekürzt, doch in dieser Situation sei man derzeit nicht.
Zudem habe man während der Corona-Krise gezeigt, dass man ein flexibles Geschäftsmodell habe und man in der Lage sein, die Kostenbasis schnell anzupassen. Das heiße aber nicht, dass WPP Stellen streichen wolle: Das würde die Gefahr erhöhen, den anschließenden Aufschwung zu verpassen. Man müsse sich nur anschauen, welch riesige Probleme Unternehmen gegenwärtig bei der Akquise neuer Mitarbeiter hätten.
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