Aufstieg in die Top 5

Eine Zahl, die die Erfolgsgeschichte von Havas Media in Deutschland besonders gut veranschaulicht, steht in der jährlichen Statistik des Branchenanalysten Recma. Keine andere Mediaagentur konnte dort in den vergangenen Jahren einen derartigen Zuwachs an Kundenbudgets vorweisen: 2016 steigerte die Agenturfamilie, zu der neben Havas Media auch die Schwesterfirmen Arena Media und Forward Media gehören, ihre Billings nach Recma-Rechnung um 39 Prozent.

In der Rang­liste für das Jahr 2017 stieg die Havas Media Group in die Top 5 auf und überrundete namhafte Konkurrenten wie Mediaplus, Mindshare und Zenith. Den fünften Platz konnte die Agentur im aktuellsten Ranking verteidigen. In den sogenannten Compitches-Ranglisten der Recma – dem Indikator des Pariser Instituts für Pitch-Aktivität und -Erfolg – belegt Havas Media seit Jahren Spitzenplätze. Und im aktuellen Qualitätsranking der deutschen Mediaagenturen 2019 nimmt Havas Media den zweiten Platz ein, nur zwei Punkte hinter Primus Carat.  

Havas beim DMP 2019

Dabei galt die Agentur noch vor rund acht Jahren als Übernahmekandidat. In Deutschland liefen die Geschäfte lange eher mau. Havas rangierte abgeschlagen hinter den großen Networkagenturen. Doch dem Team um Agenturchef Sven Traichel ist es kontinuierlich gelungen, den Wettbewerbern Etat um Etat abzujagen. Ein Meilenstein etwa war 2016 die Eroberung der Mediamillionen des Körperpflegemittel-Konzerns Dr. Wolff (Alpecin, Linola). Anschließend vertrauten Puma und der Keksfabrikant Lorenz Snack-World den Frankfurtern ihr Mediageschäft an.

Erfolgreicher Start ins Jahr 2020

Dabei profitiert die deutsche Havas-Niederlassung auch davon, Teil des weltweit agierenden bretonischen Mischkonzerns Bolloré zu sein. Die Mediatochter von Havas ist offenbar weniger Renditedruck ausgesetzt als Konkurrenten in anderen börsennotierten Werbekonzernen. Internationale Etatgewinne der französischen Mutter bilden seit je die Basis. Bereits seit MPG-Zeiten wird die Mediastrategie des koreanischen Autobauers Hyundai zentral von Frankfurt aus gesteuert. Und mit einem cleveren Schachzug der Konzernmutter Bolloré sicherte sich Havas vor vier Jahren den 500 Millionen Euro schweren Mediaetat der O2-Mutter Telefónica.

Anfangs belächelt, ist Havas Media inzwischen ein ernsthafter Wettbewerber um die ganz großen Budget­töpfe wie den des Autokonzerns BMW, wo man sich dem Vernehmen nach nur knapp Etathalter Mediaplus geschlagen geben musste. Aus dem Hause Havas kommen inzwischen branchenweit beachtete Kampagnen. 

Auch in diesem Jahr gab es nur Erfolgsmeldungen aus dem Hause Havas: Die Agentur startete mit zahlreichen neuen, namhaften Etats ins Jahr 2020: unter anderem mit denen von AMD, Pernod Ricard, Zalando, Vattenfall, Continental Foods, Hassia, Ravensburger, Norwegian Cruise Lines, Berge & Meer sowie Jimdo. Erst im März luxte sie Jung von Matt den Etat von Huawei ab, wird neue digitale Lead-Agentur und übernimmt künftig auch kreative Aufgaben für den Smartphone-Hersteller.

Virtuelle Preisverleihung am 30. Juni

Wer Havas als Media-Agentur des Jahres ablöst, erfahren Sie am 30. Juni in der virtuellen Verleihung des Deutschen Mediapreises 2020. In unserem Special zum Deutschen Mediapreis finden Sie nach und nach alle Shortlists der anderen Kategorien sowie weitere Inhalte zur Verleihung. Hier können Sie sich kostenlos für die virtuelle Verleihung anmelden.

(tn/vg)


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Autor: W&V Redaktion

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