Studie:
TV-Konsum: Videoinhalte am liebsten auf dem Fernseher
Eine neue Studie des internationalen Werbevermarkters RTL AdAlliance hat das Verhalten von TV-Zuschauern in Europa mit den USA verglichen. Und festgestellt: Das lineare Fernsehen liegt bei Videoinhalten vorn - zumindest in Europa.
RTL AdAlliance, der internationale Vermarkter der RTL Group, legt heute in London die Ergebnisse der 3. Ausgabe der "The New Life of the Living Room-Studie" vor. Die Analyse vergleicht das Verhalten von TV-Zuschauern in den USA mit elf europäischen Ländern, darunter auch Deutschland. Während in Europa mehr als drei Viertel der Menschen (76 %) täglich auf dem TV-Gerät Videoinhalte sehen, und damit mehr als auf jedem anderen Gerät, werden in den USA beide, der Fernseher und das Smartphone, gleich häufig genutzt (jeweils 74 % täglich). In Europa liegt das Smartphone auf dem zweiten Platz (64 %). PCs und Notebooks nehmen in beiden Regionen den dritten Platz ein (50 % in den USA, 41 % in Europa). Auch Tablets gehören zu den wichtigsten Geräten beim Videokonsum, sie werden jedoch von deutlich weniger Menschen täglich genutzt (31 % in Europa, 46 % in den USA).
Die Einführung von Smart TVs hat insbesondere im Wohnzimmer das Konsumverhalten von Bewegtbild verändert, in dem digitale Inhalte eine immer wichtigere Rolle spielen. Trotzdem
schauen viele Europäer und US-Amerikaner mindestens einmal wöchentlich lineares TVProgramm (69 % in Europa, 68 % in den USA). In Europa gehört das klassische Fernsehprogramm immer noch zum beliebtesten TV-Angebot. Dass mehr als die Hälfte der befragten Europäer angeben, sie würden zuerst das lineare Programm auf dem Bildschirm sehen, wenn sie den Fernseher einschalten, unterstreicht das Ergebnis.
Der größte Unterschied zwischen europäischen und US-Zuschauern wird in der Nutzung von digitalen, werbefinanzierten Inhalten deutlich. Während werbefinanziertes Video on Demand (AVOD) und FAST in den USA bereits weit verbreitet sind, fast zwei Drittel schalten mindestens wöchentlich ein (62 %), drücken nur ein Viertel aller europäischen Befragten auf den Einschaltknopf.
Werbung als Teil der Zuschauererfahrung
Wesentlich für die Diskrepanz könnte die unterschiedliche Wahrnehmung von Werbung sein, so die Studienautoren. Während sich nur rund ein Drittel der Zuschauer in den USA von Werbung gestört fühlt (z. B. von TV-Werbung fühlen sich 32 % gestört, von Streaming-Werbung sind es 30 %), stören sich mehr Zuschauer in Europa an Werbespots. Aber: Vor allem europäische Zuschauer fühlen sich weniger durch Werbung in Streaming-Umfeldern gestört, verglichen mit allen anderen Videoumfeldern. Werbung auf Kurzvideoplattformen wird sowohl in Europa (57 %) als auch in den USA (38 %) am häufigsten als störend wahrgenommen.
Für viele Zuschauer gehört Videounterhaltung zu den beliebtesten Aktivitäten zuhause und gleichzeitig wächst die Nachfrage nach der größtmöglichen Auswahl — das gilt für Inhalte, Bezahlmodelle und Plattformen. Die Auswahl überfordert die Nutzer jedoch immer öfter. 60 Prozent der befragten Europäer sagen, dass sie sich vor der schieren Vielfalt manchmal
verloren fühlen. In den USA wissen 64 Prozent der Befragten gelegentlich nicht, was sie als nächstes sehen wollen.
Die Studie basiert auf einer quantitativen Umfrage, die im Februar 2024 unter mehr als 10.000 Befragten im Alter von 18 bis 64 Jahren in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und zum ersten Mal auch in Belgien und den USA durchgeführt wurde.