"Der Pass" gibt Anlass zur Bilanz:
Content is King: Das neue Selbstbewusstsein von Sky
Bei der Deutschlandpremiere des neuesten Sky Originals "Der Pass" ließ sich CEO Carsten Schmidt in die Karten blicken. Die Details:
Content is King. Diese bewährte goldene Regel fürs Bewegtbildgeschäft hat jetzt auch Sky verinnerlicht. Zumal die Münchner Pay-TV-Plattform mit Serien wie "Das Boot" oder "Babylon Berlin" im vergangenen Jahr Erfolge bei Zuschauern und Branchenawards gefeiert hat.
Ein selbstbewusster Carsten Schmidt konnte so am Mittwoch die Deutschlandpremiere des neuesten Sky Originals "Der Pass" präsentieren, eine achtteilige Thrillerserie, die im Grenzgebiet zwischen Berchtesgadener Land und Salzburg angesiedelt ist und sehr spielfreudigen Schauspielern (Julia Jentsch, Nicholas Ofczarek) aufwartet.
Der CEO von Sky Deutschland lässt durchblicken, dass "Das Boot" bei Sky sogar mehr Reichweite eingebracht hat als zuvor die ohnehin schon erfolgreiche ARD-Koproduktion "Babylon Berlin". Mut und Investment haben sich ihm zufolge ausbezahlt - "wir haben Appetit auf mehr." In diesem Jahr sind drei Sky Originals eingeplant, darunter "Der Pass".
2020 soll die Frequenz dann auf 4 eigenproduzierte Serien angehoben werden. Mittelfristig lautet das Ziel von CEO Schmidt und dem Chef für Sky Eigenproduktionen, Marcus Ammon 6 Sky Originals pro Jahr. "Mit 'Das Boot' und 'Babylon Berlin' haben wir bei Kosten und Ergebnis ganz oben ins Regal gegriffen", meint der Sky-Chef und räumt ein, dass nicht immer auf diesem Budget-Niveau produziert werden könne.
Doch "Der Pass" kann durchaus inhaltlich anschließen. Am 25. Januar startet das neueste Serienwerk bei Sky und wird am Premierentag als Boxset auf Sky Q für Binge-Watching-Fans komplett abrufbar sein. Wer mehr Zeit hat, kann das neue Sky Original dann in den kommenden Wochen exklusiv bei Sky 1 sehen.
Der Sky-Plan für 2019
Apropos Abruf: "On Demand" wird laut Carsten Schmidt das prägende Thema für Sky im Jahr 2019. Den Launch von Sky Q im vergangenen Frühjahr bezeichnet er mit inzwischen 1,25 Millionen Nutzern als "Erfolg". Hier will das Team ansetzen und Sky Q weiter verbessern – geplant ist unter anderem noch mehr Sport auf Abruf und ein Modus, der die Nutzung durch Kinder für die Eltern noch sicherer macht.
Zum einen sei Sky Q ein wichtiges Asset für Partnerschaften wie zuletzt mit Netflix, betont der Sky-Boss. "Allein hat es eine Marke heute schwerer als mit Partnern", so Carsten Schmidt, der inzwischen auch rege mit ARD, ZDF oder Dazn partnert. Vor allem schätzen ihm zufolge auch die Kunden diese Partnerschaften; die Resonanz darauf sei sehr positiv.
Eine "gute Lösung im heutigen Content-Nirvana", nennt Carsten Schmidt Sky Q. Und hebt einen weiteren Vorteil des Services hervor: "2018 war ein gutes Jahr mit vielen Produkt-Updates, mit denen wir einen deutlichen Schritt hin zu den Kunden gemacht haben." Die seit Jahren andauernde Partnerschaft mit HBO wird im April besonders in den Vordergrund gestellt – die Münchner und die Amerikaner wollen die letzte Staffel der Kultserie "Game of Thrones" gemeinsam aufs Schild heben.
Pläne, die aufgehen
Alles in allem scheint die Rechnung aufzugehen, mit mehr Fiction und Unterhaltung im Portfolio die Zahl der weiblichen Sky-Fans zu erhöhen. "Inzwischen findet man bei Sky sehr viel Stoff für Frauen", erzählt Carsten Schmidt, darunter Serien wie "Big Little Lies".
Zudem habe die Serie "Das Boot" mehr weibliche Zuschauer angezogen als zuvor gedacht. Was weder beim Gesamtpublikum noch bei Frauen funktioniert hat, das ist das Showrevival "X Factor".
Bei den Zielgruppen setzt Sky übrigens auf die 2018 vereinbarte neue Gewichtung der AGF Videoforschung. Sie unter diversen Punkten vor, dass bei Sky unter anderem die Art des Abonnements mit Zugang zu den Paketen Cinema, Sport und Bundesliga oder keines dieser Pakete mitgewichtet wird. Damit dürften Sky und Vermarkter Sky Media noch genauere Aussagen über die erreichten Zuschauer machen können.
Wie läuft es im wichtigen Segment Sport?
Selbst die neue Form der Uefa Champions League mit weniger und ausgesuchten Spielen funktioniert – trotz anfänglicher Fankritik und technischer Probleme. Über 20 Prozent mehr Zuschauer zähle die Champions League auf Sky, betont Schmidt und versichert: "Der Weg wird beibehalten." Auch den Rechte-Rückkehrer Premier League will Sky ab Sommer nicht verstecken, Details sollen folgen.
Folgen sollen auch Informationen zu Abozahlen: Da verweist Carsten Schmidt auf den 23. Januar, wenn Neueigner Comcast die aktuellen Zahlen für den Konzern ausweist.
Das neue Selbstbewusstsein von Sky, das wird bei dem Termin in München deutlich, wird auch gespeist von den ersten Erfolgszahlen, was das Vermeiden von Müll angeht. Da hat sich Carsten Schmidt, der seit 20 Jahren für das Münchner Unternehmen arbeitet, große Ziele gesteckt – und schon einiges erreicht.
"Der Pass" etwa darf sich "Green Production" nennen; die Serie sparte Müll, Strom, Papier. Die neue Staffel der Castingshow "Master Chef" wird On und Off Air ohne jegliches Einwegplastik auskommen. Der Sky-Boss geht davon aus, dass der Plan aufgeht, 2020 im Unternehmen Einwegplastik komplett verbannt zu haben. Verkünden kann Schmidt bereits jetzt: "Sky hat 2018 insgesamt über 11 Tonnen Plastik eingespart."