TechTäglich:
Snapchat: Nutzer-Aufstand gegen KI
Genau genommen muss sich die Konkurrenz bei Snap bedanken. Denn der Betreiber von Snapchat zeigt gerade, wie man eine unausgereifte künstliche Intelligenz nicht überstürzt in sein Produkt einbauen sollte.
Foto: Snap
Snapchat: Nutzer-Aufstand gegen KI
Snapchat demonstriert beispielhaft, wie Unternehmen künstliche Intelligenz nicht in ihre Produkte integrieren sollten. Seit dem Start der Funktion "My AI" letzte Woche (W&V berichtete) rauschen die App-Wertungen für Snapchat in den Keller. Wie TechCrunch berichtet, lag die Durchschnittsnote im US-App-Store letzte Woche bei 1,67 von 5 Sternen. 75 Prozent der Nutzer straften das Programm mit einem Stern ab. Ursachen sind die dreiste Platzierung der App im Menü, zahllose dubiose Fehlfunktionen des Bots sowie die Neugierde der Snap-KI, bei der unklar ist, wie viele Daten sie sich schnappt.
"Lustige" Emojis zu 9/11
Wer bei Twitter nach "My AI" sucht, findet zahllose Beschwerden und Spott über die Funktion. Dabei geht es einerseits um die Platzierung ganz oben im Chat-Menü. Dort steht "My AI" vielen Nutzern im Weg – was nur Käufer eines kostenpflichtigen Plus-Abos ändern können. Zudem liefert die Software fragwürdige Antworten. Auf Twitter ist zu sehen und zu lesen, wie sie "lustige" Emojis zu 9/11 vorschlägt, einen Bombenalarm vor dem Snap-Hauptquartier ernst nimmt oder einem 15-Jährigen vorschlägt, wie er Alkohol- und Drogengeruch überdecken kann.
Sammelt die Snap-KI unerlaubt Ortsdaten?
Als der Chatpartner sein Alter mit 13 angab, lieferte "My AI" Inspirationen für die Inszenierung des ersten Schäferstündchens. Außerdem sind viele Nutzer verärgert, weil sie Snapchat nicht erlaubt haben, Ortsdaten zu sammeln – während der Chatbot dann ihre Aufenthaltsorte trotzdem kennt und in den KI-Gesprächen erwähnt. Aus der Snap-PR heißt es dazu lapidar: "Wer unsere KI-Funktion nicht mag, muss sie nicht benutzen."
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