TechTäglich:
Nokia 3310 aus dem Jahr 2000 knackt Autos
Ein über 20 Jahres alte Nokia 3310 ist kein Smartphone – aber ein smartes Diebstahls-Werkzeug. Autodiebe in den USA nutzen solche Uralt-Handys zunehmend dazu, um die Wegfahrsperre von Fahrzeugen zu knacken.
Nokia 3310 aus dem Jahr 2000 knackt Autos
Die ganze Tech-Welt redet von Zukunftsthemen wie künstlicher Intelligenz und dem Metaversum. Gleichzeitig zeigen Autoknacker, wie sich Uralt-Technik für kriminelle Zwecke missbrauchen lässt. In den USA nehmen gerade Autodiebstähle zu, bei denen die Wegfahrsperre des Fahrzeugs mit Hilfe eines antiken Nokia 3310, das bereits im Jahr 2000 eingeführt wurde, ausgetrickst wird. Dabei geht es um moderne Autos, die mit dem schlüssellosen Smart-Key-System gesichert sind. Bei ihnen muss kein Zündschlüssel mehr ins Schloss gesteckt werden. Stattdessen gibt der Schlüssel beispielsweise in der Hosentasche des Fahrers per Funk sein Okay, dass das Auto gestartet werden darf.
Viele Tricks zum Auto-Knacken
Dabei manipulieren Kriminelle beispielsweise ein altes Handy so, dass es das Signal abgibt, das die Wegfahrsperre braucht, um das Auto starten zu lassen. Es gibt auch andere vergleichbare Methoden, die die US-Polizei zunehmend beobachtet. Das Signal lässt sich auch von außen ins Auto senden – indem Diebe einen Frontscheinwerfer ausbauen und dort zwei Kontakte mit dem Handy verbinden. Wenn sie sich bereits im Fahrzeug befinden, funktioniert der Trick zum Hacken des CAN-Datenbus in der Auto-Elektronik auch über eingebaute Bluetooth-Lautsprecher. Das Tech-Magazin Motherboard zeigt in einem Video, wie ein 3310 einen Toyota auch ohne Schlüssel zum Leben erweckt.
Autobesitzer können sich kaum wehren
Cybersicherheits-Spezialist Ken Tindell verrät, dass die Materialkosten für den entsprechenden Umbau eines alten Nokia nur bei rund 10 Euro liegen. Es ist allerdings so viel Know-how erforderlich, dass die als "Notstart-Gerät" getarnte Autoknacker-Technik für die verschiedensten Modelle im Darknet oder bei Telegram meist für 2.500 bis 4.000 Euro verkauft wird – und für Luxusautos wie einen Maserati sogar für bis zu 18.000 Euro. Die Diebe kaufen die Kits trotzdem, weil sich die "Investition" für sie lohnt. Autobesitzer können sich gegen die Methode aktuell kaum wehren. Die Hersteller könnten sie mit einer kryptografischen Verschlüsselung der Signale für die Wegfahrsperre verhindern. Ob und wann es diese geben wird, ist bisher aber unklar.
Das sind die Themen von TechTäglich am 25. April 2023:
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