Die Vorwürfe weiten sich aus:
Fynn Kliemann gerät weiter unter Druck
Onlinehändler About You habe von der fragwürdigen Herkunft der Masken gewusst, behauptet der Influencer. Stimmt nicht, sagt About You-Chef Müller. Und: Weitere Geschäftspartner von Kliemann distanzieren sich.
Für Youtuber Fynn Kliemann läuft es weiterhin suboptimal. Er versucht nun, nach der Enthüllung seines mutmaßlichen Maskenbetrugs durch die Jan Böhmermann-Sendung "ZDF Magazin Royale" mit einer Reihe von Interviews sowie mit Statements auf seinem eigenen Account Schadensbegrenzung zu betreiben. Das ging teilweise aber nach hinten los.
So erklärte der Influencer auf Instagram in einem Video, der Onlinehändler About You, der mit Kliemanns Unternehmen Global Tactics zusammenarbeitete und die vermeintlich in Europa unter fairen Bedingungen produzierten Masken im Angebot hatte, habe von der Herkunft der Artikel gewusst: "Laut Global Tactics wurden alle Abnehmer dieser Masken im Vorfeld über das Herkunftsland genau informiert."
Das sei nicht der Fall gewesen, betont About You-Chef Tarek Müller in einer Antwort auf Social Media. "Dass die Masken teilweise nicht in Europa produziert wurden, war uns bis heute nicht bekannt und wir haben den Fall unverzüglich intern geprüft, um uns ein genaues Bild zu machen", so Müller. "Nach den uns vorliegenden Informationen hat uns Global Tactics weder im Jahr 2020, noch danach, darüber informiert, oder uns darauf hingewiesen, dass die Masken außerhalb Europas hergestellt werden." About You hat mittlerweile nicht nur die Masken von Kliemanns Label Oderso aus dem Angebot genommen, sondern die komplette Kollektion der Marke.
Auch andere bisherige Kooperationspartner von Kliemann sind offenbar gerade dabei, sich zu distanzieren: Der Energieversorger EWE mit Sitz in Oldenburg will laut dem NDR die weitere Zusammenarbeit mit Kliemann auf den Prüfstand stellen. EWE berät bislang das von Kliemann in Rüspel (Landkreis Rotenburg) gegründete und "Kliemannsland" genannte Projekt in Sachen Klimaneutralität.
Tatsachen geschaffen hat bereits die NGO Viva con Agua: "Die Berichterstattung des ZDF Magazins Royale über Fynn Kliemann und Global Tactics hat uns bestürzt und getroffen", verkündet die Hilfsorganisation auf ihrer Website. "Die geschilderten Vorgänge stehen in krassem Gegensatz zu unseren Werten und unserer Vorstellung von gemeinwohlorientiertem Unternehmertum. Wir beenden daher alle Geschäftsbeziehungen zwischen Viva con Agua und Fynn Kliemann, inklusive aller angegliederten Unternehmen."
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