TechTäglich:
Apples neue iPads sind da: Was sie können, was sie kosten
Immer am Vormittag die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit allen Infos zu Apples neuen iPads und mit dem Datenschutz-Schock bei Metas neuer VR-Brille.
Apples neue iPads sind da: Was sie können, was sie kosten
Mit so wenig Brimborium hat Apple noch selten neue Produkte angekündigt. Statt einer Show in Cupertino und einem Livestream mussten diesmal drei schmucklose Pressemitteilungen und zwei Tweets von Konzernchef Tim Cook genügen. Er kündigte vor der gestrigen Premiere der Neuauflagen von iPad, iPad Pro und Apple TV an: "Die Möglichkeiten sind endlos." Das gilt ein Stück weit für die Technik der aktualisierten Geräte – aber auch für die Preise, zumindest in Deutschland. Denn die Apple-Inflation geht vor allem wegen des schwachen Euro ungebremst weiter. W&V stellt die neuen Geräte vor und verrät, wie Apple-Kunden sparen können.
- iPad – Technik: Sein Einstiegs-iPad hat Apple komplett überarbeitet und technisch deutlich attraktiver gemacht. Der ebenso altbackene wie bei vielen Nutzern durchaus noch beliebte Home-Knopf ist verschwunden. Stattdessen kommt nun auch das Standard-iPad in vier neuen Farben als modernes Tablet daher – mit fast rahmenlosem Bildschirm, der dadurch von 10,2 auf 10,9 Zoll wächst, ohne dass das Tablet insgesamt merklich größer wird. Der Fingerabdrucksensor sitzt jetzt wie beim iPad Air auf der Oberseite im Einschaltknopf. Den A13-Chip von 2019 hat Apple – immerhin – durch den 20 Prozent schnelleren A14 von 2020 ersetzt. Das reicht für Alltagsaufgaben vom Netflixen bis zu Surfen, Mailen und Fotos allemal. Wer am iPad 3D-Spiele zocken oder kreativ sein will, zum Beispiel mit Videobearbeitung, sollte aber übers noch etwas teurere iPad Air mit dem schnelleren M1-Chip nachdenken. Mit USB-C-Anschluss, besseren Kameras, schnellerem WLAN und neuer optionaler Folio-Tastatur hat Apple auch den Rest der Technik der zehnten iPad-Generation auf Vordermann gebracht.
- iPad – Preise: Mit dem Einstiegs-iPad zum Sparpreis ist es beim 2022er-Jahrgang vorbei. Während es beim Vorgänger noch mit 379 Euro los ging, startet das iPad 10 jetzt bei 579 Euro. Hier liegen die 52 Prozent Preiserhöhung aber nicht nur am Euro-Kurs, sondern auch an der deutlich modernisierten Technik. Für die 579 Euro gibt es aber erneut nur karge 64 GB Speicher. Die sinnvollen 128 GB lässt Apple aus. Stattdessen folgt gleich der Sprung auf 256 GB, die dann bereits 779 Euro kosten. Da ist das iPad Air mit 769 Euro für allerdings auch nur 64 GB eine Überlegung wert. Und das Einstiegs-iPad unterstützt nur den Eingabestift Pencil der ersten Generation – für den Nutzer einen Adapter von Lightning auf USB-C brauchen, für den Apple 10 Euro extra verlangt. Und die Folio-Tastatur kostet 299 Euro. Spartipp: Das bisherige iPad 9 bleibt im Angebot, allerdings hat Apple den Preis (Stichwort Euro) von 379 Euro auf 429 Euro erhöht.
- iPad Pro – Technik: Eineinhalb Jahre nach der Premiere der fünften Generation hat Apple sein Top-Tablet, das sich vor allem an Grafiker, Musiker oder Videofilmer richtet, nur dezent erneuert. Statt des M1-Chips werkelt nun der aktuelle M2, der schon aus MacBook Air und MacBook Pro bekannt ist. Er soll das Tempo um bis zu 15 Prozent steigern. Bei der Grafik legt das schon zuvor enorm schnelle iPad Pro laut Apple um bis zu 35 Prozent zu. Dass die Neuheiten überschaubar sind, zeigt die Tatsache, dass Apple die neue "Schwebefunktion" des Eingabestifts groß ankündigt. Das iPad Pro erkennt den Pencil nun schon, wenn er 1,2 Zentimeter über das Tablet gehalten wird. Das soll Nutzer frühzeitig eine Vorschau ihrer Markierungen anzeigen…
- iPad Pro – Preise: Bei der Leistung geht es um 15 bis 35 Prozent nach oben – und bei den Deutschland-Preisen um 26 Prozent. Denn während das iPad Pro in den USA unverändert ab 799 Dollar (11 Zoll) und 1.099 Dollar (12,9 Zoll) zu haben ist, legt das 11-Zoll-Modell bei uns von 879 Euro auf 1.049 Euro zu, und der 12,9-Zöller von 1.149 Euro auf 1.449 Euro. Letzteres bedeutet 26 Prozent mehr. Zur Einschätzung: Im Mai 2021, bei der Premiere des iPad Pro 5, gab es für einen Euro noch knapp 1,22 Dollar. Heute sind es nur mehr 98 US-Cent – also 24 Prozent weniger. 26 Prozent Verteuerung sind also nicht einmal unberechtigt. Schmerzlich bleiben Apples neue Deutschland-Preise trotzdem. Und bei einigen Optionen wie Zubehör und Speicher müsste der US-Konzern nicht ganz so kräftig hinlangen. So kostet das 12,9-Zoll-Modell des iPad Pro in Top-Ausstattung mit 5G-Mobilfunk und 2 TB Speicher jetzt 3.024 Euro. Da ist ein MacBook Pro sicherlich die bessere Wahl.
- Apple TV: Quasi als virtuelles "One more thing" stellte Apple per Pressemitteilung auch zwei neue Modelle des Apple TV 4K vor. Vom jetzt eingebauten A15 Bionic Chip profitieren vor allem App-Nutzer, die mit Apples TV-Box zum Beispiel spielen wollen. Beim Netflixen oder anderen Streamingdiensten dürfte kaum ein Unterschied zum Vorgänger zu spüren sein. Die Fernbedienung Siri Remote kommt jetzt mit USB-C-Anschluss und ist für 69 Euro auch separat erhältlich. Die Preise fürs Apple TV bleiben im Rahmen, sind im Vergleich zu den Streaming-Lösungen von Google oder Amazon aber weiterhin sehr hoch. Mit 64 GB und WiFi kostet die Box 169 Euro. Mit 128 GB sowie zusätzlich mit Ethernet-Anschluss und Thread-Technik fürs Smart Home sind es 189 Euro.
Das sind die Themen von TechTäglich am 19. Oktober 2022:
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
Kennst du eigentlich schon unser KI-Update? Einmal pro Woche die wichtigsten Veränderungen zu KI im Marketing. Einordnung, Strategie, News, direkt in dein Postfach.
Wie funktioniert eigentlich Tiktok? Einen schnellen und umfassenden Überblick gibt dir die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema Tiktok.