Die Mediennutzungsdauer nimmt nur geringfügig ab und bleibt mit sieben Stunden täglich weiterhin hoch. Die meiste Zeit wird mit Bewegtbild verbracht, dahinter folgen Audio und Text. Die Reichweiten von Fernsehen und Radio liegen stabil an der Spitze. Digitale Ausspielwege gewinnen bei Audio und Video weiter an Bedeutung. Unter 30-Jährige sind erstmals die Altersgruppe mit der höchsten Bewegtbildreichweite, sie verbringen immer mehr Zeit mit Videos und immer weniger mit Audios.  

Vertrauen in öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Interessant ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk generationenübergreifend als gesellschaftlich relevant und glaubwürdig eingeschätzt wird. "Die Zahlen zeigen: Das Publikum schätzt uns über alle Altersgruppen hinweg. Unsere Angebote werden als glaubwürdig und relevant wahrgenommen, was uns sehr freut", sagt ZDF-Intendant Norbert Himmler. Die Befragungen fanden jedoch von Januar bis April 2022 statt - also noch vor den Skandalen in den Landesfunkhäusern RBB und NDR. Ob und inwiefern sich diese auf das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgewirkt hat, ist somit nicht ersichtlich. 

"Die Zahlen zeigen aber auch, dass sich der Trend zur nichtlinearen Mediennutzung ganz klar fortsetzt. Darum werden wir den Ausbau unserer digitalen Inhalte weiter vorantreiben. Die Chance, auf diesem Weg auch jüngere Menschen mit unseren Inhalten zu erreichen, wollen wir nutzen. Gleichzeitig werden wir unsere sehr erfolgreichen linearen Programme nicht aus den Augen verlieren. Unser Ziel ist ein ZDF für alle." 

Insgesamt nutzen in Deutschland praktisch alle Menschen ab 14 Jahren täglich Medien. Die Tagesreichweite von Bewegtbild bleibt mit 88 Prozent auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Das lineare Fernsehen gehört weiterhin für die Mehrheit der Bevölkerung zum Alltag: 65 Prozent werden pro Tag darüber erreicht. Das Hören von Audios verliert gegenüber 2021 fünf Prozentpunkte, bleibt aber mit 80 Prozent Tagesreichweite fester Bestandteil der täglichen Mediennutzung. Mit 68 Prozent stellen die linearen Radioprogramme dabei – trotz der Rückgänge von minus 8 Prozentpunkten gegenüber dem außergewöhnlichen Vorjahr – weiterhin die wichtigste Quelle für Audio-Inhalte dar. 

Redaktionelle Texte – egal ob gedruckt oder digital – werden pro Tag von knapp zwei Dritteln der Menschen gelesen. Der markante Zuwachs von 18 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr dürfte dabei vorrangig auf die veränderte Methodik der Studie zurückgehen. Durch sie wird auch das Lesen von Artikeln im Netz valider erfasst.  

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Autor: Lisa Plank

Lisa Plank arbeitet als freiberufliche Journalistin