Für viele Marken ist die Zusammenarbeit mit Nano-Influencern auch finanziell attraktiv. Sie sind oft bereit, für geringere Honorare oder sogar nur gegen Produktproben zu kooperieren. Dies macht die Zusammenarbeit kostengünstiger. Da Nano-Influencer meist noch am Anfang ihrer Karriere stehen, sind sie häufig flexibler und offener für kreative Ideen seitens der Marke. Dies eröffnet Marken die Möglichkeit, innovative Ansätze zu testen.

Zielgerichtete Ansprache: Nano-Influencer und Nischenmärkte

Nano-Influencer haben häufig spezialisierte Communities, die sich auf bestimmte Themen fokussieren. Diese Nischenmärkte bieten Marken eine wertvolle Gelegenheit, ihre Zielgruppe präzise anzusprechen. Wenn eine Marke in ein spezifisches Themenfeld eintreten möchte, kann die enge Verbindung eines Nano-Influencers zu seiner spezialisierten Community besonders nützlich sein. Für Unternehmen, die sich in neuen oder kleinen Märkten positionieren wollen, sind Nano-Influencer daher eine strategische Wahl.

Höhere Erreichbarkeit: Kleine Communities erhöhen die Chance, wahrgenommen zu werden

Die Follower:innen von Nano-Influencern sind oft selektiver und folgen weniger Profilen, was ihre ‘Audience Reachability’ erhöht. Menschen, die weniger als 1000 oder 500 Profilen folgen, sehen mit größerer Wahrscheinlichkeit Inhalte von Influencern. Auf Plattformen wie Kolsquare lässt sich dies bei der Analyse von Creator-Statistiken gut nachvollziehen. Für Marken bedeutet das eine höhere Chance, dass ihre Posts von der relevanten Zielgruppe gesehen werden.

Langfristige Zusammenarbeit: Nachhaltige Beziehungen aufbauen

Da Nano-Influencer aufgrund ihrer kleineren Community nicht ständig neue Produkte vorstellen können und wollen, sind sie häufig an langfristigen Kooperationen interessiert. Diese Art der Zusammenarbeit fördert eine nachhaltige Beziehung zwischen Marke und Influencer, was zu einer stärkeren und loyaleren Kundenbindung führt. Zudem sind Nano-Influencer meist bereit, mehr kreative Freiheit zu übernehmen und neue Ideen zu testen, was für Marken eine wertvolle Chance darstellt.

Dos im Umgang mit Nano-Influencern

  1. Persönliche Ansprache: Ein persönlicher und authentischer Kontakt ist entscheidend. Massenanfragen wirken unpersönlich und können schnell abgeschreckt werden. Zeige, dass du dich mit dem Profil des Nano-Influencers auseinandergesetzt hast.
  2. Ehrliche Kommunikation: Ziele und Erwartungen sollten klar kommuniziert werden, da viele Nano-Influencer noch wenig Erfahrung im Umgang mit Marken haben. Ein gründliches Briefing zur Marke und Kampagne ist unverzichtbar.
  3. Faire Vergütung: Auch wenn Nano-Influencer oft gegen geringere Entlohnung arbeiten, sollte die Gegenleistung dennoch fair sein. Exklusive Produktgeschenke oder Eventeinladungen sind ein guter Start.
  4. Freiraum für Kreativität: Nano-Influencer sollten nicht mit starren Vorgaben überfordert werden. Gib ihnen den Raum, ihre Inhalte auf authentische Weise zu erstellen.

Don’ts im Umgang mit Nano-Influencern

  1. Keine starren Vorschriften: Vermeide es, Nano-Influencern ein zu enges Korsett an Regeln und Skripten aufzuerlegen. Sie sind keine professionellen Werbeträger, sondern Personen, die ihre Community durch Authentizität und Kreativität erreichen. Zu strenge Vorgaben können die Qualität der Inhalte beeinträchtigen.
  2. Unrealistische Erwartungen: Nano-Influencer haben kleinere Reichweiten, daher wäre es ein Fehler, von ihnen dieselben Resultate wie von größeren Influencern zu erwarten. Der Fokus sollte auf dem Engagement und der Beziehung zu ihrer Community liegen, nicht auf schnellen Reichweitenerfolgen.
  3. Keine schnellen Ergebnisse erwarten: Der Aufbau einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Nano-Influencern erfordert Geduld. Es ist ein langfristiges Investment in Vertrauen und Loyalität, das sich über die Zeit auszahlt. Marken sollten nicht sofortige virale Erfolge erwarten.

Nano-Influencer bieten Marken und Agenturen also zahlreiche Vorteile. Ihre authentische Beziehung zur Community und ihre Bereitschaft zu kreativen Partnerschaften machen sie zu wertvollen Partnern im Influencer-Marketing. Aber eines sollte dennoch klar sein: Auch Nano-Influencer müssen sich an die Werbekennzeichnungspflicht halten. Der Deutsche Werberat hat kürzlich dazu eine Online-Schulung "Training by Werberat" ins Leben gerufen, in der Influencer mit den Richtlinien und Gesetzen rund um die Werbung vertraut gemacht werden.

Über Kolsquare ist es zum Beispiel möglich, die Influencer auszusuchen, die an einer solchen Schulung teilgenommen haben. Der Umgang mit Nano-Influencern erfordert in jedem Fall eine durchdachte und respektvolle Herangehensweise. Marken, die auf langfristige Beziehungen und authentisches Engagement setzen, werden von der Zusammenarbeit mit Nano-Influencern langfristig profitieren.

Über die Autorin:

Katy Link, Kolsquare

Katy Link ist seit April diesen Jahres Head of Brand bei der Influencer-Marketing Plattform Kolsquare. Zuvor war sie dort als International Brand Manager für Brand Strategy und Communications verantwortlich.

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Autor: W&V Gastautor:in

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