TechTäglich:
Welt-Premiere: KI verteidigt Angeklagten vor Gericht
Echte Anwälte kosten richtig viel Geld. Künstliche Intelligenz soll bestimmte Verfahren nun kostengünstiger gestalten. Im Februar hat der Roboter-Anwalt seinen ersten Einsatz vor Gericht. Was er kann, was er kostet.
"Schöne neue Welt": In Großbritannien wird in Zukunft eine KI regelmäßig Mandanten vor Gericht verteidigen. Der KI-Anwalt wird von dem Unternehmen DoNotPay betrieben, deren Gründer an der renommierten Stanford-Uni in den USA studierte. Der Roboter berät den Angeklagten dabei, was er im Prozess sagen soll. Der Mandant hält im Gerichtssaal über ein Smartphone und Kopfhörer Rücksprache mit der KI. Ein im nächsten Monat geplanter Prozess ist laut Daily Mail der weltweit erste, in dem eine KI einen Angeklagten vor Gericht vertritt. In diesem Fall soll die KI dabei helfen, eine Verurteilung wegen mehrerer Knöllchen zu vermeiden. Kritiker melden aber auch ethische Bedenken an. Juristisch gesehen können KI-Bots bisher nicht verklagt werden.
Der Roboter-Anwalt wurde monatelang anhand von prozessrelevanten Fakten trainiert, um vor Gericht korrekt zu argumentieren. Vorerst soll die Technologie aber "nur" helfen, Beschuldigten bei kleineren Problemen kostengünstiger beizustehen. Die Gründer von DoNotPay argumentieren, reale Anwälte würden schon Hunderte US-Dollar verlangen, um eine Handvoll Prozessdokumente nur zu kopieren. Hier arbeite der Roboter-Anwalt kostenfrei. Dies könne gerade ärmeren Angeklagten helfen, hohe Prozess-Kosten zu vermeiden. Verbraucher würden von Anwälten "häufig abgezockt". Die Nutzung des Roboter-Anwalts kostet aktuell umgerechnet 37 Euro im Jahr.
Bisher verfügt die KI über Kenntnisse in 1000 Rechtsbereichen. Sie ist aber noch nicht so weit fortgeschritten, dass sie bei komplexen Prozessen (allein) in Gänze einen Anwalt ersetzen kann. Noch nicht...
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