TechTäglich:
Putins MacBook: So altmodisch ist der neue russische Laptop
Die Kreml-nahen russischen Medien feiern den ersten russischen Laptop Bitblaze Titan BM15 als "MacBook-Killer". Doch die Technik erinnert eher an 2012 als an 2022. Und von den Chips gibt es nur Restbestände.
Putins MacBook: So altmodisch ist der neue russische Laptop
Weil Computerteile aus den USA, Asien und Westeuropa aufgrund der Sanktionen kaum mehr den Weg nach Russland finden, müssen sich die dortigen Hersteller zunehmend nach Alternativen umschauen. Der PC-Spezialist Bitblaze hat jetzt den ersten Laptop "Made in Russia" vorgestellt. Die Kreml-Medien feiern den Bitblaze Titan BM15 bereits als "MacBook-Killer". Die Technik erinnert allerdings eher an einen Apple-Rechner oder einen Windows-PC aus dem Jahr 2012. Der ARM-basierte Baikal-M-Prozessor stammt vom taiwanesischen Vorlieferanten TSMC – der mittlerweile allerdings ebenfalls nicht mehr nach Russland liefern darf. Ein allzu großer Verlust dürfte das nicht sein. Denn der Baikal M wird noch im 28-Nanometer-Verfahren gefertigt. Apple ist bei seinen aktuellen Chips dagegen bereits bei den drastisch schnelleren fünf Nanometern angekommen. Russische Chipfabriken produzieren derzeit noch im 90-Nanometer-Verfahren.
Grafik aus Samsung-Handy von 2014
Der Grafikchip Mali T628 steckte bereits 2014 im Samsung-Smartphone Galaxy S5. Der Bildschirm schafft laut NotebookCheck nur Full HD, und dem Akku geht nach spätestens fünf Stunden die Puste aus. An diesen Daten zeigt sich, wie abhängig Russland von westlicher Technologie ist, um zeitgemäße Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Eine große Karriere dürfte dem "Putin-MacBook" mit Linux-basiertem Betriebssystem allerdings ohnehin nicht bevorstehen. Hersteller Bitblaze will bis Ende des Jahres zunächst nur eine begrenzte Auflage von 1.000 Laptops zum Stückpreis von rund 1.600 Euro produzieren. Damit sollen Regierung und Wirtschaft ausgestattet werden. Danach sind die Restbestände der veralteten TSMC-Chips aufgebraucht.
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