TechTäglich:
Neue EU-Beschlüsse: Was Apple & Co. jetzt droht
Schlechte Nachrichten für die US-Technikriesen wie Apple, Amazon, Facebook, Microsoft oder Google. Die EU macht mit dem jetzt verabschiedeten "Digital Markets Act" (DMA) Ernst im Kampf für faireren Wettbewerb.
Neue EU-Beschlüsse: Was Apple & Co. jetzt droht
Die Folgen dieses neuen EU-Beschlusses sind noch gar nicht abzusehen. Und AppleInsider unkt bereits: "EU-Gesetz zwingt Apple, seine gesamte Hardware- und Softwarepalette zu öffnen." Die Rede ist vom "Digital Markets Act" (DMA), den das Europäische Parlament am Dienstag verabschiedet hat (W&V). Es geht dabei um ein Kartellgesetz für Tech-Firmen wie Apple, Amazon, Facebook, Microsoft oder Google. Es soll den Wettbewerb stärken und die Vorteile der mächtigsten Konzerne zurückfahren. Profitieren sollen Start-ups, die auf faireren Wettbewerb hoffen dürfen. Verstößt ein Unternehmen gegen den DMA, drohen Geldstrafen von bis zu 10 Prozent des weltweiten (nicht des europäischen!) Jahresumsatzes. Bei wiederholten Vergehen können die Strafen sogar bis zu 20 Prozent des Umsatzes betragen.
Das kommt speziell auf Apple zu
- Apple wird dazu verpflichtet, Entwicklern die Nutzung von Zahlungsplattformen Dritter zu gestatten.
- Unternehmen wie Apple können gezwungen werden, konkurrierende App-Stores oder das Side-Loading von Apps (also das direkte Installieren von Entwickler-Websites) zuzulassen.
- Während in den USA entschieden wurde, dass Apple "keine marktbeherrschende Stellung beim App-Verkauf" habe, sehen das die EU-Parlamentarier anders. In Europa seien iOS-Apps der relevanteste Markt, Apple habe in Europa ein 100-prozentiges Monopol auf deren Verkauf und Vertrieb. Es gebe für Entwickler keine Möglichkeit, eine iOS-App auf den Markt zu bringen, ohne sie über den App Store zu verkaufen.
- Der DMA legt fest, dass es für neue Messaging-Apps einfacher sein muss, mit den etablierten Apps zu konkurrieren. Eines der Ziele: Apples iMessage muss auch Nachrichten von Android, WhatsApp, Telegram, Signal & Co. anzeigen und mit diesen kompatibel sein.
Vieles noch unklar in Sachen DMA
Noch lässt die Ausformulierung des neuen "Digital Markets Act" Raum für Interpretationen. Und der EU fehlen teils auch die Ressourcen, solche Regeln zu verfolgen und durchzusetzen. Doch dass gerade Apple Entwicklern künftig Zahlungsplattformen von Drittanbietern erlauben muss und auch auf alternative Zahlungsoptionen hinzuweisen hat, gilt als gesichert. Gleichfalls gilt die Öffnung von iMessage als sehr wahrscheinlich. Unklar ist dagegen noch die Umsetzung von alternativen App Stores. Frühester Startschuss ist der 1. Januar 2024.
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