TechTäglich:
Fußball-WM: Künstliche Intelligenz entscheidet über Abseits
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit KI bei der Fußball-WM in Katar und mit den EU-Daumenschrauben für Apple.
Fußball-WM: Künstliche Intelligenz entscheidet über Abseits
Auf den Videoschiri im Kölner Keller mit der notorischen Sehschwäche will sich die FIFA nicht mehr verlassen. Und auch die berühmte kalibrierte Linie hat ausgedient. Künftig soll künstliche Intelligenz darüber (mit)entscheiden, ob ein Spieler beim Fußball im Abseits gestanden hat oder nicht. Das System feiert bereits bei der WM im kommenden Winter in Katar Premiere. Bei der neuen "Semi-Automatic Offside Technology" kommen ein Sensor im Ball und zwölf Kameras unter dem Stadiondach zum Einsatz, die die Körperteile der Spieler an insgesamt 29 Punkten erfassen. Der Ball meldet dem System dabei 500 Mal pro Sekunde seine Position auf dem Spielfeld. Die Ergebnisse der "Gliedmaßen-Erkennung" per KI werden dann sofort vom Videoschiedsrichter (VAR) geprüft und an den Schiri auf dem Platz weitergeleitet.
25 statt 70 Sekunden pro Abseits
Wie die FIFA jetzt meldet, hat sie die Technik nach dreijähriger Entwicklung zuletzt beim Arabien-Cup und bei der Klub-WM erfolgreich getestet. Sie erhofft sich davon nicht nur genauere und unumstrittenere Abseits-Entscheidungen – sondern auch schnellere. Während das Überprüfen strittiger Abseits-Situationen bisher im Schnitt rund 70 Sekunden dauert, sollen es dank KI nur noch 25 Sekunden sein. Die finale Entscheidung fällt aber immer noch der Schiri auf dem Platz. Darauf legt FIFA-Oberschiedsrichter Pierluigi Collina Wert: "Ich weiß, dass einige von einem Abseits-Roboter sprechen. Aber das ist falsch, denn schlussendlich entscheiden weiterhin der Schiedsrichter und die Schiedsrichterassistenten."
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