TechTäglich:
Floppy Disks: Fluglinien kaufen sie weiter
Eine Uralt-Technik, die Apple schon vor einem Vierteljahrhundert abgeschafft hat, hat offenbar das ewige Leben. Disketten sind nach wie vor gefragt, und das auch in Medizin und Luftfahrt.
Floppy Disks: Fluglinien kaufen sie weiter
Apple hat die Floppy Disk schon 1998 aus seinem allerersten iMac geworfen. Das war der Beginn der radikalen "Abspeck-Maßnahmen" des frisch zurückgekehrten Steve Jobs und seines späteren Star-Designers Jonathan Ive. In der Begründung war damals von einer "wirklich veralteten Technologie" die Rede. Die Konkurrenz und die Kunden schimpften, aber bald vermisste niemand mehr den antiken Datenträger. Knapp ein Vierteljahrhundert später erweist sich die Floppy aber offenbar als unkaputtbar. Der kalifornische Technik-Nerd Tom Persky ist auf seiner Website floppydisk.com, deren Design im Übrigen tatsächlich noch nach 1998 aussieht, der letzte weltweit gefragte Spezialist für den Verkauf und den Service der Disketten. Er berichtet jetzt im Buch "Floppy Disk Fever – Das kuriose Nachleben eines flexiblen Mediums", dass seine Geschäfte nach wie vor bestens laufen.
Medizin und Luftfahrt als große Kunden
Demnach kaufen nicht nur Fans von Retro-Technik die (guten) alten Floppys stapelweise. Auch in der Industrie, bei medizinischen Einrichtungen und sogar bei Fluglinien ist die Nachfrage nach wie vor groß. Einen der Gründe beschreibt Persky laut TechSpot so: "Stellen Sie sich vor, wir schreiben das Jahr 1990 und Sie bauen eine große Industriemaschine. Sie konstruieren sie so, dass sie 50 Jahre hält, und wollen die beste verfügbare Technologie verwenden." Wo solche Technik heute noch arbeitet, kommen zur Steuerung häufig weiterhin Disketten zum Einsatz. Die Verwendung an Beatmungs-Maschinen oder in Flugzeugen klingt zwar durchaus beunruhigend, soll laut "Mr. Floppy Disk" Tom Persky aber zuverlässig funktionieren. Er nennt erstaunliche Zahlen: "Wahrscheinlich ist die Hälfte der heutigen Flugzeugflotte mehr als 20 Jahre alt und verwendet immer noch Disketten in der Bordelektronik. Das ist ein riesiger Kunde."
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