April-Bilanz:
Einzelhandel meldet massive Umsatzeinbrüche
Trotz oder wegen der Preiserhöhungen? Der deutsche Einzelhandel leidet unter massiven Umsatzrückgängen. Besonders hart trifft es einen bestimmten Bereich, der den größten Einbruch seit Beginn der Aufzeichnungen 1994 meldet.
Im deutschen Einzelhandel sind im April die Umsätze eingebrochen. Bereinigt um Saison- und Preiseffekte (real) sanken die Erlöse um 5,4 Prozent im Vergleich zum März, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Nominal betrug der Rückgang 4,7 Prozent.
Besonders hart trifft es den Lebensmitteleinzelhandel mit einem realen Umsatzrückgang von 7,7 Prozent im April 2022 im Vergleich zum Vormonat. Dabei handelte es sich um den größten Umsatzeinbruch gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Gegenüber dem Vorjahresmonat April 2021 sank der Umsatz um 6,5 Prozent. Diese Entwicklung ist vermutlich den deutlich gestiegenen Preisen für Lebensmittel geschuldet, die zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent anstiegen.
Auch der restliche Einzelhandel leidet
Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln, der im Vergleich zum von Lockdown-Maßnahmen geprägten Vorjahresmonat zwar ein Umsatzplus von real 7,2 Prozent erzielen konnte, verzeichnete im April 2022 gegenüber dem Vormonat einen realen Umsatzrückgang von 4,4 Prozent. Sowohl der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren als auch die Waren- und Verkaufshäuser verbuchten ein deutliches Minus von 4,3 Prozent beziehungsweise 7,0 Prozent.
Der Internet- und Versandhandel wiederum erzielte im April 2022 gegenüber dem Vormonat einen Umsatzanstieg von 5,4 Prozent, büßte aber im Vergleich zum Vorjahresmonat mit Minus 9,6 Prozent deutlich an Umsatz ein. Während die Umsätze der (freien) Tankstellen im März aufgrund der deutlich gestiegenen Spritpreise einen Rückgang zum Vormonat zu verzeichnen hatten, blieben die Umsätze im April bei fast gleichbleibenden Preisen nahezu auf dem Niveau des Vormonats.
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