Neue Features für Open-Source-Shopsystem:
Shopware stellt AI Copilot mit KI-Suche und VR-/AR-Storytelling vor
Der deutsche Shopsystem-Hersteller Shopware stellte am Donnerstag die strategische Ausrichtung des Unternehmens in Richtung AI und Spatial Commerce sowie die dazugehörigen Produktneuerungen vor. Zu den Highlights gehörten eine KI-Suche und Storytelling für AR-Brillen wie die Apple Vision Pro.
Dominierendes Thema des diesjährigen Shopware-Community Day, des alljährlichen Hausevents des Shopsystem-Herstellers, war wie zu erwarten KI. Direkt zu Beginn der Keynote betonte Shopware Co-CEO Sebastian Hamann die Bedeutung von KI und Spatial Commerce für das Unternehmen: "In den kommenden fünf Jahren werden Künstliche Intelligenz sowie Spatial Commerce als Kerntechnologien den Markt maßgeblich prägen und verändern."
Neben Künstlicher Intelligenz standen neue Funktionen zur Einbettung von 3D-Visualisierungen und dem räumlichen Erleben im Shopping-Kontext (Spatial Commerce) im Mittelpunkt der Präsentation. Außerdem präsentierte Shopware viele neue Features für das stark wachsende B2B-Segment. Den Grundstein für die neuen KI-Funktionen hatte Shopware im vergangenen Jahr mit der Einführung des AI-Copiloten gelegt, der jetzt auch Funktionalitäten spendiert bekommt, die eine direkte Auswirkung auf die Customer Experience haben.
Künstliche Intelligenz: Neuerungen beim AI Copilot
Shopware hat 12 KI-Features in den vergangenen Monaten releast. Vor allem neue KI-gesteuerte Suchfunktionen sollen Marken und Händlern mehr Umsatz bringen.
Search by Context
- Suche in natürlicher Sprache.
- Auf jedem Gerät verwenden.
- Suchanfragen erhöhen.
- Cross-Selling nutzen.
Search by Image
- Bildunterstützte Suche mit Markenerkennung.
- Ein Bild hochladen oder ein Foto machen.
- Berücksichtigt Material und Kontext.
- Perfekte Cross-Selling-Möglichkeit.
Text to Image
- Bilder auf Abruf erstellen.
- Flexible Anpassung des Hintergrunds.
- Zeit und Ressourcen sparen.
Spatial Commerce: Shopware kann jetzt 3D
Shopwares Spatial-Commerce-Konzept, bietet Händlern mit vielen AR-, VR- und 3D-Features Möglichkeiten zur dreidimensionalen Produktdarstellung im Shop an die Hand gibt.
Erste Anwendungsbeispiele aus der Shopware Community hat der Hersteller gezeigt:
- Eine live generierte Produktvorschau für personalisierte Produkte.
- Detaillierte Explosionsgrafiken, um Einzelteile von Produkte sichtbar und bestellbar zu machen.
- Virtual-Try-On für Brillen.
Die Spatial-Features funktionieren im Browser oder jedem AR-Gerät, folgen offenen Webstandards und stehen der Open-Source-Community zur Verfügung.
Für die Nutzung benötigen Händler:innen CAD-Dateien, die sie entweder selbst in 3D-Grafikdesign-Programmen erstellen oder Produktaufnahmen mit simplen, externen Tools wie Luma AI mit dem Smartphone oder Lösungen aus dem Shopware-Ökosystem Partner wie Rooom.
Weitere Spatial Features
Mit dem Scene Editor können Bilder bzw. Hintergründe erstellt werden, innerhalb derer 3D-Modelle von Produkten platziert werden. Hintergründe, Belichtung, Farben und Renderings sind dabei beliebig justierbar.
- AR für Mobile per QR-Code.
- 3D-Viewer für Shopwares Erlebniswelten.
AR-Storytelling mit "Immersive Elements"
Die neue Shopware-App "Immersive Elements" bietet Elemente zur Einbindung in die Erlebniswelten von Shopware und dient der Verbesserung der visuellen Produktdarstellung, darunter 3D-Spotmarks, Parallax-Effekte, Augmented- und Virtual Reality und mehr. Diese Integration von räumlichen und immersiven Effekten, die ohne technisches Know-how umgesetzt werden kann, soll Onlinehändlern dabei helfen, sich durch deutlich immersiveres Storytelling vom Wettbewerb abzuheben. Die Lösung wurde von Shopware in Zusammenarbeit mit Instorier entwickelt und ermöglicht Storytelling im Shop auch auf neuen Geräten wie der Apple Vision Pro oder der Meta Quest 3.
Das Fazit zum Shopware Community Day
Als KI-Enthusiast hätte ich mir vielleicht noch etwas mehr Drive in Richtung Conversational Commerce gewünscht. Aber die Features sind solide umgesetzt und liefern ab, was sie versprechen, wie ich beim Ausprobieren vor Ort feststellen durfte.
Und das ist mehr, als man bei vielen fancy Demos aus dem KI-Sektor sagen kann, bei denen ich als Journalist nur Demos sehe. Die KI-Suchfunktionen sind bei Shopware elegant und unauffällig in die Demo-UI eingebaut. Im Live-Betrieb ist es empfehlenswert, solche Features deutlich auffälliger und mit mehr Erklärung und Kontext in Shops einzubauen, als es in dieser schlichten und aufgeräumten UI in der Demo der Fall war.
Der Mehrwert von KI-Features in einem Onlineshop muss klar zum Kunden kommuniziert werden, um einen USP oder überhaupt einen Nutzen darzustellen. Für schicke, unauffällige Integrationen ist die Zeit noch nicht reif. Für so müsste KI zum Alltagsstandard geworden sein bei den Kund:innen.
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