Was sind Gründe für die Vernachlässigung?

Trotz ihrer Bedeutung wird die interne Markenimplementierung in manchen Unternehmen stiefmütterlich behandelt. Folgende Ursachen kommen infrage:

  1. Fokus auf externe Kommunikation: Oft liegt der Fokus der Markenführung auf Werbung oder Public Relations. Die interne Kommunikation wird als weniger wichtig angesehen.
  2. Ressourcenmangel: Interne Markenimplementierung erfordert Zeit, Geld und personelle Ressourcen, die oft knapp bemessen sind.
  3. Fehlendes Bewusstsein: Führungskräfte erkennen häufig nicht die Bedeutung einer starken internen Markenverankerung und widmen ihr daher nicht die nötige Aufmerksamkeit.
  4. Komplexität: Die Umsetzung einer Markenstrategie innerhalb des Unternehmens ist komplex. Neben einem tiefen Verständnis der Unternehmenskultur sowie einer klaren Kommunikationsstrategie ist auch der Wille nötig, sich möglichen Widerständen innerhalb der Organisation zu stellen.

Den Stein ins Rollen bringen

Die zentralen Hebel, um die Blockade zu lösen, lassen sich am besten bei den Themen Ressourcenmangel und fehlendes Bewusstsein ansetzen. Und hier gibt es gleich eine gute Nachricht: Das Vorgehen zur internen Markenimplementierung kann schrittweise erfolgen, ohne dass sofort viel Budget und Manpower investiert werden muss. Skeptiker lassen sich natürlich auch hier einfacher auf das Projekt ein, wenn es in überschaubaren Schritten losgeht.

Entscheidend ist zunächst, das Bewusstsein für die Bedeutung zu schaffen: Ist der Unternehmensleitung klar, welche Rolle Mitarbeitende für den Markenerfolg spielen, sollte ihnen ihre Vorbildfunktion bewusst werden. Denn auch hier ist das zentrale Kriterium: Nimmt die Spitze der Organisation die definierte Markenstrategie und -werte an und setzt sie sie in ihren Entscheidungen transparent und nachvollziehbar um? Ist das gewährleistet, kann es Schritt für Schritt an die konkrete Implementierung der Marke gehen.

Planung, Quick-Wins und langfristig dranbleiben

Der Prozess der internen Markenimplementierung sollte trotz effizienter Gestaltung immer mit der Entwicklung eines detaillierten Projektplans beginnen. Dieser legt die Vorgehensweise, eine erste Sammlung von Maßnahmen sowie die Prioritäten fest. In diesem Rahmen gilt es zunächst, die wichtigsten Meilensteine zu identifizieren, um schnelle Erfolge zu erzielen und die zentralen Schritte anzustoßen. Besonders wichtig dabei: wichtige Entscheidungsträger und Meinungsführer einbinden und sie als Multiplikatoren nutzen. Das ermöglicht im gesamten eine kostengünstige Umsetzung.

Dann folgt die Erstellung eines Roll-out-Plans für die mittel- bis langfristige Umsetzung der Implementierungsaktivitäten. Kostenintensivere Maßnahmen können dabei zeitversetzt und nach den ersten Erfolgen umgesetzt werden. Der Plan als Ganzes stellt sicher, dass alle Maßnahmen systematisch und nachhaltig in die Praxis eingeführt werden, um die Markenwerte im gesamten Unternehmen zu verankern.

Fazit: Pragmatisch aber entschlossen vorgehen

Um ein Scheitern zu vermeiden und die Markenwerte erfolgreich im Unternehmen zu verankern, ist ein schrittweises und pragmatisches Vorgehen unerlässlich. Hierbei hilft ein Implementierungsplan, der Quick-Wins und langfristige Maßnahmen umfasst und die Entscheidungsträger als Multiplikatoren einbindet. Markenverantwortliche sollten sich intensiv und kontinuierlich mit der internen Implementierung auseinandersetzen, um den langfristigen Erfolg ihrer Marke sicherzustellen.

Über den Autor:

Holger Lauinger ist Strategy Director bei Panama, die zu den größten inhabergeführten Werbeagenturen in Süddeutschland zählt. Markenstrategien und Kommunikationslösungen aus Panama wirken für Kunden wie Lidl, Daimler, Zeiss, WMF, Bosch, Festool und Dekra. Quer durch alle Branchen, in allen relevanten Medien, B-2-C und B-2-B.


Autor: W&V Gastautor:in

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