E-Commerce:
Tipps für das "stärkste Quartal des Jahres"
Kaufzurückhaltung, Inflationsangst, Lieferengpässe - der E-Commerce hat es nicht leicht. Black Friday, Weihnachten, Fußball-WM & Co. eröffnen Händlern trotzdem Chancen. Die Agentur Smarketer zeigt, wie man sie nutzt.
Selten stand der Onlinehandel vor so vielen Herausforderungen wie im diesjährigen Jahresendgeschäft. Profitierte gerade der E-Commerce im vergangenen Jahr noch von der Corona-bedingten Sonderkonjunktur, haben Lieferkettenengpässe, die veränderte Lage an den Weltmärkten und nicht zuletzt der Ukrainekrieg dafür gesorgt, dass Handel und Wirtschaft aus dem Tritt geraten sind. Steigende Lebenshaltungskosten und zunehmende Inflation sorgen für Verunsicherung und Kaufzurückhaltung bei den Kund:innen und für ein schwieriges Handelsumfeld. So zeigt sich der Handelsverband Deutschland (HDE), die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels, zu Beginn des für viele Händler entscheidenden vierten Quartals alarmiert und konstatiert im dritten Monat in Folge sinkende Werte bei der Verbraucherstimmung.
Wie gut es gerade dem Onlinehandel gelingt, mit den rückläufigen Umsätzen, von denen kein Handelssegment komplett verschont bleibt, umzugehen, hängt auch davon ab, wie es die Händler schaffen, ihre Marketingstrategie an das sich wandelnde Kaufverhalten der Kunden anzupassen. Es geht dabei gleichermaßen um das Kommunizieren von Verfügbarkeiten und günstigen Preisen. Die Google-Ads-Agentur Smarketer hat dazu nun einen Guide mit den wichtigsten Fakten und Zahlen zum Thema herausgebracht.
Rabatte und Verfügbarkeit sind die wichtigsten Assets
Schon in den vergangenen Monaten habe man bei Smarketer einen Anstieg von Suchanfragen nach Rabatten beobachtet, die darauf hindeuten, dass die Verbraucher:innen schauen, wie sie angesichts der Preissteigerungen bei Kaufentscheidungen sparen können. Eine besondere Rolle spielen dabei neben generellen Rabattaktionen einzelner Händler:innen die schon institutionalisierten Shopping-Events, die mit dem Amazon Prime Day 2022 (11./12.10.) starteten und über Singles Day (11.11.) zu Black Friday (25.11.), Cyber Monday (28.11.) und Cyber Week in den Dezember führen. Für Unternehmen heißt das: Bereits weit vor diesen Events mit der Optimierung der Suchmaschinenwerbung beginnen und Kampagnen auf der Basis von Reportings regelmäßig anpassen. Die Zeit bis Mitte November nennt die Agentur "Generalprobe fürs Vorweihnachtsgeschäft", denn Händler können dabei Erfahrungswerte für die folgenden Wochen sammeln.
Besonderes Augenmerk sei auf die Marketplace-Plattform von Amazon zu legen. Das vierte Quartal sei gerade in diesem Jahr für Amazon-Seller noch wichtiger als in den Vorjahren. Händler sollten bedenken, dass Deals, Coupons und Werbeaktionen bereits weit vor der eigentlichen Cyber Week Ende November Sinn ergeben.Budgets und Kampagnen seien vor allem an den umsatzstarken Tagen großzügig anzupassen, am besten mit Hilfe von Budgetregeln, so Smarketer. Diese sollten Händler mehrmals täglich überprüfen, um nicht den eigenen Umsatz auszubremsen. Dazu sei es sinnvoll, die Daten aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auszuwerten und für das aktuelle Setup zu implementieren.
Auch Google-Werbung spiele eine wichtige Rolle, neben der klassischen Suchmaschinenwerbung auch die Shopping-Ads. Local Inventory Ads können dabei ebenso relevant sein wie kanalübergreifende Performance mit Google Performance Max, heißt es bei Smarketer. Dieses neue Kampagnenformat von Google kann mit einer einzigen Kampagne das komplette Portfolio von Google Ads bespielen und die Zielgruppen dabei an jedem Punkt der Customer Journey abholen.
Gleichzeitig eigneten sich die Shopping-Events auch gut, um mit Hilfe von "Video Action Campaigns" und "Display and Discovery Ads" bei Youtube neue Kundengruppen zu adressieren – und direkt nach Weihnachten mit Hilfe von Video Reach Kampagnen erneut den Kontakt zu Website-Besuchern und Youtube-Nutzern aufzunehmen.
Fußball-WM am Desktop-PC
Eine Sondersituation ergebe sich zudem durch die anstehende Fußball-WM. Hier sei damit zu rechnen, dass sich zwar 27,9 Millionen Menschen in Deutschland für die WM interessieren, dabei aber vor allem den Desktop-PC als Bildschirm für die WM nutzen - laut Smarketer eine zusätzliche Chancen für Werbungtreibende über das Microsoft Audience Network: über den Startseiten-Feed, die Inhaltsseiten sowie die Segment-Landingpages. Es gebe aber zu bedenken, dass Werbungtreibende sich im Vorfeld genau überlegen sollten, ob die WM in Katar mit dem Purpose-Verständnis ihres Unternehmens in Einklang steht.