Ein Blick auf Social TV in den USA zeigt, wohin die Reise geht. Technologie-Journalist Janko Röttgers macht auf dem Social TV Summit deutlich, dass es bei den entsprechenden Apps in den USA zwar eine Konsolidierung gebe. Ein Gewinner sei ganz klar Twitter. Er hebt den Trend hin zum Multiscreen hervor: Fernsehanbieter müssten Nutzer künftig von vornherein auf allen Bildschirmen ansprechen. Social TV könne auf der Couch stattfinden, wie es YouTube mit einer Social Playlist erlaubt. Darauf können Freunde vom eigenen Smartphone aus auf den TV-Bildschirm zugreifen und Videos abspielen. Fernsehen, Tablet und Smartphone würden immer stärker zusammenwachsen. Ein weiterer Trend sei "Big Data" und die inhaltliche Auswertung der Kommunikation im Social Web. Weitere Erkenntnisse rund um Social TV mit Auswirkungen für Produktionen: Insgesamt sind Frauen deutlich aktiver als Männer und Kommentare überwiegend kritisch.

Übrigens: Eine ganz frische Studie von A.T. Kearney zeigt auf, dass durch Social TV getriebene Online-Werbeumsätze bis 2016 jährlich um 25 Prozent steigen könnten. "Sie werden somit einen deutlich größeren Anteil der globalen Werbeumsätze auf Kosten von TV-Werbeeinnahmen einnehmen. Eine Verschiebung der Werbeumsätze zu Online-Werbung von bis zu 22 Milliarden US-Dollar halten die Experten für möglich", heißt es da. Insbesondere neue Internetunternehmen seien die Treiber hinter der Zunahme von Social TV. Parallel dazu hätten Telekommunikationsunternehmen auch begonnen, das mit Social TV verbundene Umsatzpotenzial, basierend auf ihren IPTV-Angeboten, für sich zu gewinnen. A.T. Kearney warnt: TV-Programmanbieter und Fernsehsender müssten nun zeitnah reagieren, um die Kontrolle über die Medienkonsumenten zu behalten und damit den Rückgang von Werbeumsätzen zu verhindern.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.