Kein Interessent :
Um 17 Uhr ist Schluss: dapd macht endgültig dicht
Die Verhandlungen über die Sanierung der dapd sind gescheitert, die Belieferung der Kunden wird ab sofort eingestellt.
dapd wird endgültig dicht gemacht. Das Team um Petra Hilgers, Insolvenzverwalterin der zum zweiten Mal insolventen Nachrichtenagentur, teilt am Donnerstagnachmittag mit: "Nachdem zuvor bereits mehrere Verhandlungspartner abgesprungen waren, hat auch die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti als letzter aussichtsreicher Gesprächspartner am 09.04.2013 die Gespräche abgebrochen, weil die Zustimmung der Gesellschafter für eine Beteiligung an der Sanierung nicht vorliegt und auch kein Wagniskapital zur Verfügung steht, um die derzeit entstehenden Verluste in der Agentur bei Weiterführung des Betriebs aufzufangen." Zwar bestehe immer noch die Chance, dass RIA Novosti eine positive Entscheidung fälle. Die Verhandlungsdauer sei aber unbestimmt und die Wahrscheinlichkeit einer positiven Entscheidung nicht einschätzbar, heißt es.
In Abstimmung mit Geschäftsführer Ulrich Ende hat Hilgers nun die Vorbereitungen für eine Betriebsstilllegung getroffen. Die Belieferung der Kunden mit Nachrichten wird noch heute - um 17 Uhr - eingestellt. Die derzeit noch beschäftigten 175 festen Mitarbeiter erhalten demnach für April Insolvenzgeld. Soweit kurzfristig eine positive Entwicklung eintrete, werde Hilgers die Chance zur Sanierung nutzen, heißt es. Jeder abgelaufene Tag minimiere jedoch die Sanierungsaussichten.
Die dapd Nachrichtenagentur Beteiligungs GmbH hat am 1. März nach nur einem Monat Tätigkeit unter neuer Führung beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg erneut Insolvenzantrag gestellt. Zuvor hatte dapd bereits im Oktober 2012 für mehrere Gesellschaften Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Die Eigentümer Peter Löw und Martin Vorderwülbecke hatten der Agentur nach einem Expansionskurs überraschend die Finanzierung entzogen.