
Thomas Gottschalk, wohin soll das im ARD-Vorabend noch führen?
Thomas Gottschalks ARD-Vorabend-Talk "Gottschalk Live" scheitert an immer mehr Fronten - offensichtlich bei den Zuschauern, anscheinend bei den Intendanten und sicher mit den Witzen.
"Gottschalk Live" ist einmal mehr in der ARD an der magischen Grenze von einer Million Zuschauer gescheitert. Gerade einmal 990.000 Gesamtzuschauer haben am Dienstagabend Thomas Gottschalks Vorabend-Talk verfolgt. Zum zweiten Mal erreicht der 61-jährige Entertainer den Sprung über die Million nicht und blickt nun auf traurige 3,8 Prozent Gesamtmarktanteil – trotz Staraufgebot mit Heino Ferch als Talkgast.
Kein Wunder, dass es laut "Süddeutscher Zeitung" vom Mittwoch offenbar schon eine Mehrheit unter den Intendanten gibt, die Gottschalk gerne am Vorabend ablösen und ihn an anderer Stelle im Ersten einsetzen möchten. Offiziell halten die ARD-Granden zu ihm. Produzent Grundy Light Entertainment hat erst am Dienstag Hoffnungen gedämpft, dass sich das Team um den neuen Redaktionsleiter Markus Peichl zu schnellen Änderungen drängen lasse. Die Sendung soll sich lieber "langsam aber stetig weiterentwickeln".
Nun denn – an Gottschalks Witzen sollte dennoch schnellstmöglich gefeilt werden. Mäßiges Beispiel vom Dienstag: Thomas Gottschalk kommentiert die Studie, dass Männer nach dem Sex nicht sofort einschlafen scherzhaft: "Mir ist es schon passiert, dass ich vor dem Sex eingeschlafen bin ...". Als Gäste kündigt das Berliner Gottschalk-Team für diese Woche unter anderem noch Schauspieler Thomas Ohrner (Kino: "Das Haus der Krokodile") und Wettermoderatorin Claudia Kleinert an – beides Lieblinge der Schwiegermütter und Schwiegerväter, die sich Analysen zufolge nur schwer von Gottschalks ARD-Talk in der "Todeszone" einfangen lassen. Ihnen redet der Entertainer wohl schlicht zu viel.