So will Sky 2013 endlich Gewinne schreiben
Eine wichtige Hürde ist bei Sky schon mal genommen: Drei Millionen Abonnenten zählt die Pay-TV-Plattform, auch wenn das noch nicht für schwarze Zahlen sorgt. Brian Sullivan erklärt nun, wie er 2013 die Gewinnzone erreichen will...
Ende 2011 hat Sky mehr als drei Millionen Kunden gezählt - 3.012.000 Millionen Abonnenten. Die Zahl der Nettoneukunden stieg laut Sky um 359.000, "was fast dem Doppelten des Nettowachstums im Vorjahreszeitraum (2010: 183.000) entspricht und damit den höchsten Nettokundenzuwachs in der Unternehmensgeschichte darstellt", so das Unternehmen. Aufgegangen ist die Rechnung mit dem Ausbau des hoch auflösenden Angebots: Ende 2011 ist jeder dritte Abonnent Sky-Premium-HD-Kunde. Noch ein Indiz, dass die Strategie der vergangenen Monate, mehr moderne Services anzubieten, aufgeht: Sky Go, die mobile Abo-Offerte, hat innerhalb von neun Monaten 600.000 Abonnenten gefunden.
Doch der Break-even ist immer noch nicht erreicht - obwohl die Zahl von drei Millionen Kunden lange als magische Schwelle in Richtung Gewinnzone gegolten hat. Sky-CEO Brian Sullivan ist es im vergangenen Jahr zwar gelungen, den Umsatz um 17 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zu steigern. Dennoch steht unterm Strich immer noch ein dickes Minus: 155 Millionen Euro Miese (es gibt ja auch noch das Engagement beim neuen Sportsender Sky Sport News HD). Allerdings hat sich der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bereits um 42 Prozent verringert - wie Sky am Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilt. Nun spricht Sullivan das erste Mal davon, dass er im kommenden Jahr - also 2013 - mithilfe steigender Kundenzahlen einen operativen Gewinn schreiben wolle – so viel Zuversicht hat es bei der Münchner AG lange nicht gegeben.
Nun pumpt Sky seinen Großeigner Rupert Murdoch erneut an – zur Finanzierung des Wachstums. Es sollen in zwei Schritten insgesamt 300 Millionen Euro aufgenommen werden, die in voller Höhe durch Murdochs News Corporation abgesichert sind. Das Geld soll in das Programm und die Verbesserung des Services gesteckt werden. Es verschafft Sky zudem in den anstehenden Verhandlungen über den Verkauf der Bundesligarechte mehr Flexibilität. Zwar gebe es keinen direkten Zusammenhang mit dem Bieterwettbewerb um die wichtigen Rechte, sagt Sullivan. Schaden dürfte das Polster aber kaum.
In erster Linie aber wird das frisch Geld bei Sky in folgende Dinge gesteckt, um nun wirklich den Sprung in die schwarzen Zahlen zu schaffen: "Wir haben mit einem wahren Innovationsfeuerwerk innerhalb kürzester Zeit ein ganz neues Entertainment-Erlebnis geschaffen. Diesen Weg werden wir nun konsequent weitergehen: Wir wollen zum Beispiel unser HD-Angebot auf 60 Sender ausbauen, Filme auch auf dem iPhone anbieten und ein neues eigenes Call Center aufbauen", erklärt Sky-Sprecherin Julia Buchmaier gegenüber W&V Online.
Hinzu kommt: Der Sky+ Festplattenreceiver – der aktuell in 411.000 Haushalten steht und damit zehnmal mehr als noch 2010 genutzt wird – soll technisch aufgemotzt werden. Seine Verbreitung soll verdoppelt werden. Bei Sky Go, der mobilen Abo-Offerte, sollen Filme künftig auch über das iPhone zu sehen sein. Ein spezielles Kinderprogramm auf Sky Go ist geplant. Beim neuen Sender Sky Sport News HD will Sullivan weitere interaktiven und soziale Elemente integrieren. Essenziell für Sky: der Kundenservice. Hier soll neben dem neuen Call Center in Prozesse, Technologie und Personal investiert werden.