DFL will auf jeden Fall mehr mit der Bundesliga verdienen
Die neuen TV-Verträge sollen mehr Geld in die Kassen der Bundesliga spülen. Die Spannung steigt - noch diese Woche schickt DFL-Chef Christian Seifert die Bewerbungsunterlagen raus...
Egal, wie das Bieterverfahren ausgeht – die Deutsche Fußball-Liga will mit den TV-Rechten an der Bundesliga auf jeden Fall deutlich mehr verdienen. Das gibt DFL-Chef Christian Seifert am Montag beim Neujahrsempfang in Frankfurt am Main offen zu. "Wir werden ganz sicher versuchen, ein besseres Ergebnis zu erzielen als das letzte Mal", zitiert die Nachrichtenagentur "dpa" den Fußball-Magnaten.
Aktuell bringen die Fernsehverträge den 36 deutschen Profivereinen durchschnittlich 412 Millionen Euro pro Saison ein; das 2008 gescheiterte Kirch-Vermarktungsmodell hätte der DFL zumindest 500 Millionen Euro zugesichert. Das erste Halbjahr steht bei den Bundesliga-Granden ganz im Zeichen der TV-Vermarktung. "Das wird der Kernpunkt unserer Arbeit im ersten halben Jahr", betont Ligapräsident Reinhard Rauball. Das Ganze soll nun zügig über die Bühne gehen, für mehr Planungssicherheit: Vor dem Ende der Spielzeit am 5. Mai wolle die DFL "die Rechtevergabe abschließen", erklärt Seifert.
Die Weichen sind seit wenigen Tagen gestellt; am Freitag hat das Bundeskartellamt die geplante Ausschreibung der DFL für die Rechtevergabe der vier Spielzeiten 2013/2014 bis 2016/2017 genehmigt – mit einem generellen Go für eine "Web-Sportschau" (sehr zum Entsetzen der ARD). Noch in dieser Woche werde die DFL die Unterlagen verschicken, sagt Seifert.
Um die Vergabe der Bundesliga-Rechte zeichnet sich ein harter Wettbewerb ab. Die ARD und der Bezahlsender Sky möchten ihre bisherigen Rechte behalten, als neue Konkurrenten sind unter anderem Yahoo und der Mobilfunkkonzern Vodafone im Gespräch. Wie der W&V-Schwestertitel "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet (EVT: 16.1.), stellt sich Dieter Hahn als Statthalter des verstorbenen Leo Kirchs mit einem Konkurrenzangebot zu Sky auf. "2012 wird ein Jahr der Meilensteine", orakelt DFL-Chef Seifert.