Sky rutscht noch tiefer in die roten Zahlen
Wenig Neues vom Pay-TV-Anbieter: Bei den Verlusten geht es bergab, bei den Abo-Zahlen kaum bergauf. So bleibt mit 39.000 neuen Abonnenten im vierten Quartal die Zahl am unteren Rand der schon zurückgeschraubten Erwartungen bei Sky.
Sky hat auch für 2009 einen Rekordverlust zu melden. 676,5 Millionen Euro an Verlusten hat der Münchner Pay-TV-Anbieter im abgelaufenen Geschäftsjahr angehäuft - ein Erbe, das der scheidende Vorstandsvorsitzende Mark Williams seinem Nachfolger Brian Sullivan hinterlässt. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen weitet sich von minus 57 Millionen auf minus 262,7 Millionen Euro aus. Der Umsatz ist auf 902,1 Millionen Euro gefallen (2008: 941,1 Millionen Euro).
Zudem geht es bei den Abo-Zahlen nicht bergauf: So bleibt die Zahl der neu gewonnenen Kunden im vierten Quartal trotz einer intensiven Werbekampagne am unteren Rand der schon zurückgeschraubten eigenen Erwartungen. Die Kundenzahl sei zwischen Oktober und Ende Dezember um 39.000 auf 2,47 Millionen gestiegen, teilt die AG am Donnerstag mit. Auch wegen der Abschreibung auf den früheren Namen Premiere - immerhin stolze 254 Millionen Euro - und schlechterer Werbeumsätze aufgrund des insgesamt flauen Wirtschaftsklimas seien die Verluste ausgeweitet worden, heißt es.
Ein kleiner Lichtblick ergibt sich für Sky beim genauen Blick auf die Abozahlen: Im Gesamtjahr 2009 hat Sky brutto rund 597.000 Abonnenten hinzugewonnen, 37 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Innerhalb dieses Zeitraums hat sich die Anzahl der Abonnenten netto aber nur um 105.000 erhöht. Im wichtigen vierten Weihnachtsquartal - traditionsgemäß das Hauptgeschäft - sind indes nur die oben erwähnten 39.000 neuen Abonnenten hinzugekommen.Tragisch: Für das Ziel, einen Kundenstamm von mindestens 2,8 Millionen Abonnenten im ersten Quartal 2011 zu zählen, ist pro Quartal ein Nettowachstum in Höhe von 60.000 Abos nötig.
Williams sagt dennoch: "Wir sind zufrieden mit der Akzeptanz unserer neuen Angebots- und Preisstruktur im Markt. Die operative Neuausrichtung unseres Geschäfts ist inzwischen nahezu abgeschlossen und die Grundlage für solides Wachstum geschaffen." Im Fokus stehe nun die "Beschleunigung des Abonnentenwachstums", die Steigerung des monatlichen Abo-Umsatzes und das Erreichen "nachhaltiger Profitabilität". Williams Nachfolger Sullivan übernimmt den CEO-Posten im April.
Mark Williams hat sich auf einer Telefonkonferenz am Donnerstag schon einmal von der Presse verabschiedet; er will Ende März zurück zu seiner Familie nach Australien. Er bekräftigt, dass der Mehrheitseigner, Rupert Murdochs News Corp., an den Pay-TV-Erfolg von Sky in Deutschland und Österreich glaube. Enttäuschungen habe er im deutschen Markt nicht erlitten, so der Manager rückblickend auf seine knapp zwei Jahre an der Spitze von Sky Deutschland.