TV-Halbjahres-Bilanz:
So lief das erste Halbjahr fürs TV
Das ZDF hält beim Gesamtpublikum wacker die Nase vorne. Im 1. Halbjahr sind den etablierten Sendern aber generell Zuschauer verloren gegangen.
Im ersten Halbjahr 2015 haben im Fernsehen fast alle Sender Zuschauer verloren. Das ZDF hat sich dabei – auch ohne Sport-Highlights wie im Vorjahr – an der Spitze behauptet. Nach Marktanteilen kommt der Mainzer Sender in den ersten sechs Monaten auf einen Wert von 12,9 Prozent beim Gesamtpublikum. Das Zweite hat aber im Vergleich zum Schlussstand 2014 leicht um 0,4 Prozentpunkte verloren. Die ARD schließt bei den Zuschauern ab drei Jahren das erste Halbjahr mit ihrem Ersten bei 11,8 Prozent nach 12,5 Prozent im Gesamtjahr 2014 ab.
Auch die privaten Sender geben ab: Auf Platz drei hält sich nach sechs Monaten der private Marktführer RTL mit 10,1 Prozent (10,3 Prozent). Dahinter liegen Sat.1 mit 7,9 Prozent Gesamtmarktanteil (8,1 Prozent), ProSieben mit 5,3 Prozent (5,5 Prozent), Vox mit 5,0 Prozent (5,2 Prozent), RTL II mit 3,8 Prozent (3,9 Prozent), Kabel eins gleichbleibend mit 3,8 Prozent und Super RTL mit 1,6 Prozent (1,7 Prozent).
In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lohnt sich der Blick auf die Familienwertung zwischen München und Köln: Die Sender von ProSiebenSat.1 TV Deutschland - Sat.1, ProSieben, Kabel eins, Sixx, Sat.1 Gold und ProSieben Maxx - schließen das 1. Halbjahr mit 29,3 Prozent Marktanteil ab. Das sei das beste Ergebnis seit zehn Jahren, jubelt die TV-AG. Im Vergleich zum Sport-dominierten 1. Halbjahr 2014 (28,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen) konnte sich die Sendergruppe um 1,3 Prozentpunkte verbessern; unter anderem hat sich der gut mit Spots ausgebuchte Sender Sat.1 in der Morgenschiene deutlich stabilisiert. Die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland - RTL, Vox, Super RTL, n-tv, RTL Nitro - verzeichnen im 1. Halbjahr 2015 einen Marktanteil von 24,6 Prozent – wobei RTL selbst in der Zählung noch die Beteiligung RTL II hinzunehmen und die Münchner dann mit 30,4 Prozent Durchschnittsmarktanteil bei den Werberelevanten überrunden würde.
Bei ARD und ZDF ist für die rückläufigen Werte unter anderem ausschlaggebend, dass im Jahr 2015 größere Sportereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 im Programm fehlen. Außerdem macht sich am Fernsehmarkt die immer stärker werdende Konkurrenz kleinerer Anbieter bemerkbar, die auch die alteingesessenen Privatsender in ihrer Bilanz beeinträchtigen. Teils kommen sie aus dem eigenen Lager.
Noch zum Monat Juni: In den vergangenen vier Wochen hat sich ebenfalls das ZDF mit 12,7 Prozent (nach 12,1 Prozent im Mai) durchgesetzt und liegt vor dem Ersten mit 12,1 Prozent (11,8 Prozent), RTL mit 9,7 Prozent (9,9 Prozent), Sat.1 mit 8,0 Prozent (7,7 Prozent), ProSieben mit 5,2 Prozent (5,5 Prozent), Vox mit 4,9 Prozent (5,2 Prozent), Kabel eins mit 4,2 Prozent (3,9 Prozent), RTL II mit 3,7 Prozent (3,8 Prozent) und Super RTL mit 1,6 Prozent (1,8 Prozent).
Zumal die Senderfamilien inzwischen unterschiedliche "Relevanzzielgruppen" kommunizieren, konzentriert sich W&V Online auf den Wert "Zuschauer gesamt".
ps/dpa