Schwacher ARD-Vorabend: Vermarkter senkt Werbepreise in der "Todeszone“
Werbekunden aus dem Westen zahlen beim Vermarkter WDR Mediagroup GmbH im kommenden Jahr fünf Prozent weniger für TV-Spots im ARD-Vorabend...
Die schwache Performance des ARD-Vorabends inklusive des Scheiterns von "Gottschalk Live“ wirkt sich jetzt auf die Werbeerlöse des Ersten aus. Einer der Vermarkter der Strecke, die WDR-Tochter WDR Mediagroup GmbH (WDRmg), senkt jetzt die Spotpreise für Werbung aus dem Westen deutlich. „So werden die Werbepreise für Schaltungen in den regionalen Werbeblöcken im ARD-Vorabend im nächsten Jahr durchschnittlich um fünf Prozent nach unten angepasst (Montag bis Freitag)“, heißt es am Donnerstag im Rahmen der Bekanntgabe der Werbetarife für 2013. „Regionale Werbekunden können somit einen klassischen 30-Sekünder beispielsweise bereits ab 4020 Euro belegen“, heißt es dazu weiter von der WDRmg. Gemeint ist damit ein Werbeblock zwischen "Brisant" und "Verbotene Liebe" von Montag bis Freitag. Weitere Tarifinformationen für 2013 finden sich bei der WDRmg online.
Werbetechnisch ist die "Todeszone" schwieriges Terrain geworden; bitter war schon der Umstand, dass die Werbekunden dieses Jahr schnell die Lust am hoch eingepreisten Talk von Thomas Gottschalk verloren haben. Die Werbetarife sind zügig um durchschnittlich 30 Prozent gesenkt worden. Auch die Regionalkrimis der Reihe "Heiter bis tödlich" kommen nur teilweise beim Zuschauer an, Dieter Nuhrs Quiz kann freitags noch nicht überzeugen.
Neben den TV-Werbetarifen für das Erste im Westen legt die größte Werbegesellschaft innerhalb der ARD-Werbung auch Konditionen für TV-Spots bei den beiden Digitalkanälen Spiegel TV Wissen und und Spiegel Geschichte vor. Für die gelte „ein wirtschaftliches Preis-Leistungsverhältnis mit Blick auf die hochwertigen Programmumfelder“. Die Werbepreise der Einzelangebote reichen je nach Sender von 225 Euro (klassischer 30-Sekunden-Spot auf Spiegel Geschichte) bis 540 Euro (Splitscreen auf Spiegel TV Wissen). Eine klassische Kampagne auf beiden Sendern kostet laut WDRmg im kommenden Jahr in der Kombi 12.600 Euro pro Woche (Basis 30 Sekunden).
Die WDR-Tochter hat mit ihrem TV-Portfolio all jene Kunden im Visier, „die für ihre Kampagnen vor allem die Qualität der Umfelder fokussieren", so Barbara Wiewer, Geschäftsleitung Marketing und Vertrieb bei der WDRmg. Sie fügt hinzu: "Mit der Tarifgestaltung 2013 ist unser Signal insbesondere an den Mittelstand - egal ob regional oder national - eindeutig: Qualität hat ihren Preis, bleibt aber auch in Zukunft für kleinere und mittlere Budgets erschwinglich."