Prognose:
Reißt Netflix die nächste Rekord-Marke?
Falls der Trend aus dem ersten Quartal anhält, könnte der Streaming-Marktführer Ende Juni die Marke von weltweit 200 Millionen Abonnenten überspringen. Auch in Deutschland steigt die Abo-Zahl rasant.
Schon Ende Juni, mit großer Wahrscheinlichkeit aber im Juli dürfte Netflix die Marke von weltweit 200 Millionen Abonnenten überspringen. Der Quartalsumsatz würde entsprechend auf über sechs Milliarden Dollar zulegen. Im ersten Quartal 2020 waren es rund 5,77 Milliarden. Dies besagt eine Prognose des britischen Tech-Vergleichsportals Comparitech.
Nach dem enormen Anstieg bei der Neukundenzahl um 15,8 Millionen im ersten Quartal dieses Jahres verzeichnete der Videostreamingdienst Ende März bereits 182,9 Millionen Abonnenten weltweit. Sollte sich dieser Wachstumsverlauf, der sich durch die Ausgangsbeschränkungen während der Coronakrise stark beschleunigt hatte, im zweiten Quartal fortsetzen, käme Netflix nach Comparitech-Berechnungen Ende Juni auf insgesamt 200,5 Millionen Abonnenten.
Die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) zeigte bei der Abonnentenzahl in den vergangenen Jahren das stärkste Wachstum. Nahezu ein Drittel aller Netflix-Abonnenten (32 Prozent) kommt inzwischen aus dieser Region. Dagegen nahm der Anteil der Netflix-Haushalte in den USA und Kanada an der Gesamt-Abonnentenzahl des Dienstes von 51 Prozent im ersten Quartal 2018 auf knapp über einem Drittel ab.
Heruntergebrochen auf einzelne Länder wird die Abonnentenzahl laut Comparitech-Prognose Ende Juni in den USA bei 65,3 Millionen liegen. Es folgen Brasilien mit 17,9, Großbritannien mit 16,7, Frankreich mit 8,6 und Deutschland mit 8,2 Millionen. Da es Ende 2019 in Deutschland erst 6,4 Millionen Abonnenten gab, wären allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 1,8 Millionen Neukunden hinzugekommen.
Beim Umsatz liegt Deutschland auf Rang sechs
Ein wenig anders sieht die Rangfolge bei den Umsatzzahlen aus. Auf dem US-Heimatmarkt wird Netflix Ende des zweiten Quartals knapp 2,6 Milliarden Dollar erwirtschaften. Auf den nächsten Plätzen folgen Großbritannien mit 533 Millionen, Brasilien mit 432, Kanada mit 311, Frankreich mit 269 und Deutschland mit 260 Millionen Dollar.
Netflix selbst war bei seinem letzten Quartalsbericht im April übrigens deutlich vorsichtiger als Comparitech. Der Streaming-Marktführer erwartet für das zweite Quartal lediglich 7,5 Millionen Neukunden, was einer Steigerungsrate von 4,1 Prozent entsprechen würde.