
Vertrag mit Discovery bis 2024 :
Olympia doch weiter bei ARD und ZDF
Discovery kann Sublizenzen der Rechte an den kommenden vier Olympischen Spielen an ARD und ZDF verkaufen. Lange sah es anders aus.

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ARD und ZDF haben doch noch eine Vereinbarung mit Discovery über die Olympischen Spiele 2018 bis einschließlich 2024 geschlossen. "Nach intensiven Verhandlungen konnte sich SportA, die Sportrechteagentur von ARD und ZDF, mit Discovery über eine Sublizensierung umfassender medialer Verwertungsrechte an den kommenden vier Olympischen Spielen verständigen, die sowohl den programmlichen Interessen von ARD und ZDF vollauf gerecht wird als auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Öffentlich-Rechtlichen berücksichtigt", teilen die öffentlich-rechtlichen Sender am Freitagmorgen mit.
Los geht es bereits mit dem kommenden Winterspielen 2018 Anfang Februar. Die Öffentlich-Rechtlichen dürfen dann nach eigenen Angaben "umfassend und in umfangreichen Live-Sendestrecken" in Fernsehen, Hörfunk und Netz von den Olympischen Spielen 2018/20 und 2022/24 berichten.
Ausnahme: die anstehenden Spiele in Pyeongchang. Hier würden ARD/ZDF nicht zuletzt "aufgrund des geringen zeitlichen Vorlaufs" nicht von allen Wettbewerben live berichten können. Die Wettbewerbe im Eiskunstlauf, Short Track und Snowboard würden dafür aber in umfangreichen Highlights zu sehen sein, heißt es.
ARD, ZDF und Eurosport zeigen nun Olympische Spiele
Lange hat es – offensichtlich aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen – so ausgesehen, als würden die Olympischen Spiele künftig hierzulande alleine beim Discovery-Sender Eurosport ausgestrahlt. Dieser wurde bereits auf das Mammut-Event vorbereitet.
Wir erinnern uns: Das US-Unternehmen hatte sich überraschend die europäischen TV-Rechte für die vier Olympischen Spiele bis 2024 für 1,3 Milliarden Euro gesichert. Eine erste Verhandlungsrunde mit ARD und ZDF war Ende 2016 gescheitert. Discovery hatte damals mitgeteilt, Live-Übertragungen exklusiv auf Eurosport und anderen hauseigenen Sendern zu zeigen.
Nun gibt es aber doch noch eine Einigung von Discovery mit den bisherigen deutschen Lizenznehmern, nachdem der neue Rechteinhaber Sublizenzen bereits in weiten Teilen Europas losgeworden ist. Die Amerikaner selbst bereiten hierzulande eine "umfangreiche und in Deutschland produzierte Berichterstattung bei Eurosport im Free-TV sowie im Livestreaming online und auf mobilen Endgeräten" vor.
Wo ARD und ZDF nun sparen werden
Noch müssen die Gremien von ARD und ZDF dem Deal zustimmen. Preise werden nicht genannt. Aber ARD-Sportrechte-Intendant Ulrich Wilhelm aus München gibt in der Ankündigung allerdings den Hinweis auf das "verabredete hohe Kostenbewusstsein von ARD und ZDF bei der gemeinsamen Produktion".
Teure Rechte, Sparen am Set. Dazu die ARD-Vorsitzende Karola Wille, zugleich Intendantin des MDR: "Der MDR als Federführer der ARD bei den Winterspielen 2018 wird gemeinsam mit dem ZDF ein mitreißendes, spannendes Programm auf die Beine stellen."