Wird so viel "Tatort" dem Zuschauer und Nutzer nicht zu viel? Zumindest die Marktanteile besagen bisher anderes. Beispiel diese Woche: Der "Tatort" aus Österreich ist am Sonntagabend ganz klar die Nummer eins im deutschen Fernsehen gewesen. 9,43 Millionen Zuschauer (27,5 Prozent Gesamtarktanteil) verfolgten den Krimi "Angezählt" mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer als Ermittler. Auch beim jüngeren Publikum zwischen 14 und 49 Jahren siegte die Wiener Ausgabe mit 21,7 Prozent Marktanteil. Die Lieblingskommissare der Deutschen, Axel Prahl und Jan Josef Liefers alias Thiel und Boerne, hat im März gar die beste Quote der Krimi-Reihe seit 20 Jahren eingebracht und mehr Zuschauer vor die Fernseher gebracht als Schweigers viel beworbener erster "Tatort" zwei Wochen zuvor. Den Krimi "Summ, Summ, Summ" verfolgten im März satte 12,81 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Der Marktanteil betrug 34,0 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil mit 28,8 Prozent sehr hoch. Jetzt wird beim zuständigen WDR gar über eine Kino-Variante der Münsteraner nachgedacht. Und es gibt noch ein Indiz, dass der "Tatort"-Hype seinen Zenit offenbar noch nicht überschritten hat: Die Zuschauer zeichnen am liebsten diese Krimi-Reihe auf, um sie zeitversetzt anzusehen. Da wundert es wenig, dass das Budget für "Tatort"-Produktionen in der ARD besonders groß ist.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.