Ähnlich die Argumentation von Sebastian Haupt von Touchmore. Auch er betont die multisensorische Verstärkung durch Haptik. Der Kommunikationskanal beeinflusst die Kaufbereitschaft. Und Print ist durch das haptische Erleben hier am stärksten. Print wird nicht sterben, wenn es sich auf seine Stärken als haptisches Medium besinnt, nämlich seine Glaubwürdigkeit und Emotionalisierung über sinnliches Erleben. Touchmore hat für die Wirkunksdimensionen von Haptik das sogenannte Ariva-Modell entwickelt: Attention, Recall, Integrity, Value, Action. Attention bedeutet, über Berührung und haptische Reize Aufmerksamkeit zu gewinnen und dabei eine Botschaft zu senden. Recall heißt, den Effekt der Verstärkung über alle Sinne zu nutzen und die Erinnerungsraten zu erhöhen. Das heißt, wird auch nur ein Sinn angesprochen, steigert sich bereits die Aktivität.Wenn der Produktnutzen oder die Aussage haptisch erlebbar ist, gewinnt das Produkt Glaubwürdigkeit. Zum Beispiel mit stabilem Papier. Value meint, Haptik beeinflusst die Wertschätzung und Preisbereitschaft, selbst für abstrakte Produkte, wie Gutscheine. Und schließlich Action: Mehr berühren heißt mehr verkaufen. Spontankäufe steigen deutlich, wenn Waren häufiger berührt werden. (Siehe dazu auch W&V 25/14 Interview mit Olaf Hartmann, Geschäftsführer Touchmore. Abo?).

Deutlich wird bei allen Vorträgen, dass  Crossmedia der Erfolgsschlüssel ist. Medienmacher sollten eine Vielzahl unterschiedlicher Kanäle bespielen, so die einhellige Meinung. Beispielhaft hier die Präsentation von Zoja Pakaljevic von Dentsu Aegis. Er stellt die crossmediale Mediastrategie von General Motors anhand verschiedener Opel-Kampagnen - unter anderem "Umparken im Kopf" - vor. Auf die neue Opel Corsa-Kampagne im Januar darf man schon mal gespannt sein.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.