Sat.1:
Film über die Causa Wulff beschäftigt die Anwälte
Produzent Nico Hofmann kennt zahlreiche Schreiben von Anwälten Betroffener, aber bisher hat niemand gegen den Sat.1-Film "der Rücktritt" rund um die Causa Wulff geklagt.
Das Sat.1-TV-Drama über die Affäre Wulff macht ziemlichen Wirbel. Zahlreiche Anwälte sind rund um den "Rücktritt" einmal mehr aktiv. "Das Risiko ist enorm bei diesem Film", sagt Produzent Nico Hofmann der "dpa". Damit seien nicht nur mögliche juristische Probleme gemeint, sondern vor allem die Nähe zur Aktualität. Am 14. November beginnt in Hannover der Prozess gegen Wulff wegen Vorteilsnahme in seiner Zeit als niedersächsischer Regierungschef. Hofmann ("Unsere Mütter, unsere Väter") zeigt sich allerdings gelassen angesichts juristischer Einwände. Es gebe zwar zahlreiche Schreiben von Anwälten Betroffener, die ihre Persönlichkeitsrechte geltend machen wollten, aber bisher habe niemand geklagt. "Ich würde mich sehr wundern, wenn der Film noch zu verhindern wäre." 75 Prozent des Streifens seien fiktional, betont Hofmann. Die Dreharbeiten sind beendet, im Frühjahr 2014 soll das Doku-Drama bei Sat.1 laufen.
Der Film, eine Produktion von Ufa Fiction, basiert zum Teil auf dem Buch "Affäre Wulff" der "Bild"-Journalisten Martin Heidemanns und Nikolaus Harbusch. Die Rechte an Bettina Wulffs Erinnerungen hätte Regisseur Thomas Schadt gerne mit verwertet; sie waren aber nicht erhältlich. Kai Wiesinger und Anja Kling sind Christian Wulff und seine Ex-Frau Bettina. "Der Rücktritt" heißt der Film. Es geht um die letzten 68 Tage der Wulffs als Präsident und First Lady - von den ersten Berichten über den günstigen Hauskredit während einer Reise in die Golfstaaten bis zum Rücktritt am 17. Februar letzten Jahres.
dpa/ps