Causa Wulff/Elvers-Elbertzhagen:
"Bild" im Beichtstuhl? Kirche fordert Buße von Medien
Der evangelische Bischof Ralf Meister ruft Medien zur Buße für Fehltritte wie im jüngsten Fall der betrunkenen Jenny Elvers-Elbertzhagen auf.
Der evangelische Landesbischof aus Hannover, Ralf Meister, fordert von den Medien eine regelmäßige öffentliche Buße für Fehltritte. Er kritisiert am Mittwoch beim Evangelischen Medienkongress in Mainz unter anderem das Vorgehen bei der Affäre um den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Vor allem den TV-Auftritt der Schauspielerin Jenny Elvers-Elbertzhagen unter Alkoholeinfluss liegt dem Geistlichen schwer im Magen. Meister ruft "Bild" und Konsorten auf, eine "öffentliche mediale Buße" möglich zu machen. Der Landesbischof schlägt vor, dies einmal im Monat fest zu verankern. Auch wie die Rubrik aussehen könnte, weiß Meister schon: "Das waren unsere Fehler" oder "Dafür müssen wir uns entschuldigen".
Bischof Meister warnt vor Inszenierungen und nennt den Fall von Elvers-Elbertzhagen. "Die Entgleisung war öffentlich und wurde vorgeführt", so der Kirchenmann. Das Festhalten an der Sendezeit habe zwangsläufig zur Beschädigung der Person geführt. In der NDR-Sendung "DAS!" in der vergangenen Woche hat die Schauspielerin gelallt und gekichert. Der NDR hat sein Vorgehen verteidigt und darauf verwiesen, dass der Gesprächsanteil der Schauspielerin mit Einspielern verkürzt worden sei. Elvers-Elbertzhagen hat sich kurz darauf in eine Entzugsklinik einliefern lassen.
ps/dpa