Sender weist Kritik zurück:
Warum der NDR Jenny Elvers-Elbertzhagen auf dem roten Sofa lallen ließ
NDR kontert nach TV-Fiasko um Elvers-Elbertzhagen: "Was innerhalb einer Live-Sendung geschieht, unterliegt immer einem gewissen Risiko."
Das NDR-Fernsehen hat Vorwürfe wie jenen der "SZ" zurückgewiesen, dass man den verstörenden Auftritt von Jenny Elvers-Elbertzhagen nicht verhindert habe. Die Redaktion der Sendung "DAS!" habe sehr wohl auf den Zustand der der 40-jährigen Schauspielerin reagiert. Die Schauspielerin hat inzwischen zugegeben, sie habe ein Alkoholproblem; sie ist mittlerweile auf Entzug.
Tatsächlich habe die Redaktion zwei zusätzliche Beiträge eingespielt, die in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen waren, um den Gesprächsanteil zu verkürzen, erklärt Thomas Kühn, Leiter der Abteilung Vorabendmagazine des NDR, gegenüber der "Welt". Ansonsten habe das Produktionsteam wenig Einfluss auf die Live-Sendung gehabt. "Bei den Gesprächen in "DAS!" sitzen die Gäste und Moderatoren auf einem roten Sofa. Das lässt in der Kameraführung kaum Spielraum", so Kühn. "Was innerhalb einer Live-Sendung geschieht, unterliegt immer einem gewissen Risiko. Einen Fall wie diesen hatten wir seit dem Start der Sendung 1991 noch nicht." Die 40-Jährige hat bei dem Auftritt verwirrt und fahrig gewirkt.
Moderatorin Bettina Tietjen schildert die Situation im ARD-Magazin "Brisant": "Wir begrüßten uns herzlich und scherzten herum, sie machte auf mich einen sehr aufgekratzten, gutgelaunten Eindruck. Erst während der Sendung wurde mir klar, dass mit ihr etwas nicht stimmte und sie Artikulationsschwierigkeiten hatte. Ich habe dann versucht, ihr zu helfen, ihr Gesicht zu wahren und das Gespräch so würdevoll wie möglich zu Ende zu bringen. Sie tat mir leid." Kritisiert wurde auch, dass die Schauspielerin in einer unangemessenen Sitzposition gezeigt wurde.
Ausschnitte des Interviews kursierten wenig später auf YouTube im Internet; sie wurden hämisch kommentiert. YouTube hatte auf Aufforderung vom NDR Clips vom Auftritt gesperrt. Am Donnerstag waren jedoch erneut Videos von Nutzern auf der Plattform hochgeladen worden - die ARD-Anstalt wird dem bisher nicht Herr. Die Entfernung jedes Ausschnitts muss einzeln beantragt werden.
ps/dpa