Und Mansfeld rügt die versuchte Einflussnahme auf seinen "vermeintlichen Kumpel" Diekmann: "Wulffs Anruf bei Diekmann war dämlich. Er hat aber in seiner Wahrnehmung als Kumpel von Dieckmann angerufen um eine weitere Inszenierung zu verhindern. Er sah sich in seinen bisherigen Absprachen verletzt. Wir brauchen nicht darüber zu streiten was von einer solchen Auffassung zu halten ist. Vor allem deshalb nicht, weil der Präsident immer Präsident ist und seine Funktion nicht einfach abstreifen kann." Aber ein eklatanter Verstoß gegen die Pressefreiheit sei das nicht, relativiert Mansfeld.

Der Kommunikationsberater, der vor allem in der Wirtschaftspresse regelmäßig politische Vorgänge kommentiert, hat bereits im Dezember – als Wulff seinen Pressesprecher Olaf Glaeseker entlassen hat – gerügt, dass der Bundespräsident sein Privatleben instrumentalisiert und sich damit angreifbar gemacht hat. Wulff steht seit Wochen wegen eines Privatkredits in der Kritik. Zum Wochenbeginn ist er unter verstärkten Druck geraten, weil er nach Angaben des Springer-Verlags im Dezember versucht hatte, Berichte zu verhindern – sowohl bei Chefredakteuren wie Diekmann, als auch bei der Verlegerin Friede Springer selbst. Diekmann geht am Donnerstag noch weiter in die Offensive - er will nun Wulffs Aussagen auf seiner Mailbox veröffentlichen. "Bild" bittet den Politiker in einem offenen Brief um die Freigabe - bisher vergebens. Wulff will nicht.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.