
Media-Mix-Modeling:
Ex-Playboy-COO übernimmt Führung bei Ex-Mediaagentur Blackwood Seven
Vernon von Klitzing ist neuer Managing Director des jetzt als Software-Firma auftretenden Media-Dienstleisters.

Foto: Blackwood Seven
Ab sofort verantwortet Vernon von Klitzing als neuer Managing Director die Geschäfte von Blackwood Seven. Der ehemalige COO des Playboy betreut seit vergangenem Sommer als Client Service Director die Kunden der Agentur. Jetzt übernimmt er die Aufgaben der Geschäftsführer Thorsten Stork und Bernhard Becker, die das Unternehmen verlassen. Stork war zuvor bei Zenith, Becker bei Mediaplus. Die beiden kamen, um aus Blackwood Seven eine neuartige Mediaagentur zu formen. Doch dieses Kapitel ist nun beendet.
CMO Andreas Schwabe, betonte bereits gegenüber dem Kontakter, dass es weitergehe – nur eben nicht mehr als Mediaagentur. Er hatte 2015 das Business der Kopenhagener Agentur nach Deutschland gebracht. Seither sorgte ihr Ansatz für große Wellen: Daten versorgen eine Maschine, die über lernende Algorithmen einen Mediaplan berechnet. Im Ergebnis lassen sich aus dem komplexen Modeling-Verfahren die Effekte auf den Abverkauf ablesen. Dieses KI-System ist künftig das Produkt.
Dass die künstliche Intelligenz fest mit Marketing und Mediaplanung verwachsen wird, daran zweifelt niemand. Nahezu alle Mediaagenturen und auch Berater wie Accenture und BCG arbeiten an solchen Systemen. "Das bestätigt uns in unserem Ansatz, denn KI und Machine Learning sind wesentliche Bestandteile unseres Geschäftsmodells", sagt von Klitzing. Nur ist die Frage, wie dies Systeme aussehen werden und wer sie bedient. Die Technik selbst ist keine Rakenwissenschaft. Im Gegenteil, KI-Systeme gibt es als Free-Ware im Web. Alles andere als einfach ist es hingegen, die KI zu füttern und zu leiten. Das erfordert Erfahrung und Wissen. Und hier sieht sich Blackwood Seven weiter gut aufgestellt.
Und was ist also mit der internen Krise? "Keine Spur", sagt Schwabe, "alle Bestandskunden setzen weiter auf uns." Dazu gehören auch Volkswagen und Vodafone. Gescheitert ist die Umsetzung, sprich Einkauf und Buchung. "Damit lässt sich nur sehr schwer Geld verdienen, wenn man es transparent macht", räumt Schwabe ein. Deshalb folgte seit November 2017 der Schwenk von der Agentur hin zum Softwareanbieter für strategische Planung, Erfolgskontrolle und Prognose. Als solchen positioniert Schwabe nun Blackwood Seven im Ausland. Und von Klitzing übernimmt nun diese Rolle im deutschen Markt und berichtet an Henrik Busch, Mitgründer von Blackwood Seven, im Kopenhagener Büro.