Designkolumne:
Ein Kompromiss, der nur ein wenig Hoffnung macht

Die beiden ehemaligen Konkurrenten Karstadt und Kaufhof sind mittlerweile fusioniert – und seit ein paar Tagen wissen wir auch, wie das aussieht. Was hatte ich erwartet? Einen Befreiungsschlag nach dem Motto "Wir stellen uns neu auf und unsere Investoren geben uns Geld für eine neue Marketingoffensive"? Wohl eher nicht. Denn dafür waren die Verhandlungen zu zäh und die Zukunftsaussichten der Mitarbeiter nicht gut genug. Nach massiven Fehlern in der Vergangenheit ging es jetzt eigentlich nur darum, zu retten, was noch zu retten ist. Unter diesem Gesichtspunkt dachte ich mir fast, dass das Ergebnis der neuen Markenidentität ein Kompromiss werden würde. Und tatsächlich: Der Name Galeria Karstadt Kaufhof vereint alle bisherigen Bestandteile; die bisherigen Unternehmensfarben werden in einem Verlauf von Blau über Grün gemischt. Und der alte "Galeria-Kaufhof-Bogen" wird durch eine ähnliche Form – einen Tragetaschenhenkel – ersetzt. Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, dass die blaue, quadratische Form des Karstadt-Logos einst ebenfalls auf die blaue Karstadt-Einkaufstasche Bezug nehmen sollte. Nun also wieder eine Tasche.