Immer wieder hatte der BR in den vergangenen zwei Jahrzehnten versucht, ein junges Programm über Antenne zu starten, scheiterte aber stets an der vorgeschriebenen Deckelung auf fünf UKW-Programme. Puls ist 2014 erst einmal als multimediales Projekt im Netz und via DAB+ an den Start gegangen; geübt wird allerdings seit geraumer Zeit auf UKW - mit Hilfe eines Nachtfensters ab 22 Uhr auf der Popwelle Bayern 3.

Der Wechsel zwischen BR-Klassik und Puls soll nun 2018 vollzogen werden. Puls kann künftig auch mit herkömmlichen UKW-Radiogeräten empfangen werden. Der Klassiksender verschwindet im Gegenzug von seiner angestammten Frequenz und ist nur noch über Digitalradio (DAB+), Kabel, Internet und Satellit zu hören.

Übrigens: Auch der Rechtsstreit mit elf bayerischen Zeitungsverlegern, die als Gesellschafter auch hinter dem Lokalfunk stehen, ist am Dienstag zu den Akten gelegt worden. Hier geht es um die umstrittene Nachrichten-App "BR 24". Sie darf fortbestehen, zumal beide Parteien vor dem Landgericht München I den Rechtsstreit übereinstimmend für erledigt erklärt haben.

Der BR hatte zuvor eine Unterlassungserklärung abgegeben. Diese beziehe sich allein auf das Angebot der BR-24-App vom 29. September 2015, das die Zeitungsverleger mit ihrer Klage angegriffen hatten, heißt es vom Sender. Die Unterlassungserklärung war aus Sicht des BR "ohne weiteres möglich", da das Angebot der App inzwischen erheblich weiterentwickelt wurde und damit der Vorwurf der "Presseähnlichkeit" ausgeräumt sei. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.