Nielsen Media Research :
2014 war starkes Werbejahr für Mobile, Kino, TV und Plakat
Um 4,1 Prozent hat der Bruttowerbemarkt 2014 gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Laut Nielsen Media Research sind allein 960 Millionen Euro mehr in TV-Werbung geflossen.
Die Bruttowerbe-Bilanz für das Jahr 2014 fällt positiv aus – vor allem für die Gattungen Mobile, Kino, Fernsehen und Out-of-Home-Medien (OOH) positiv aus. Laut Nielsen Media Research liegt der Bruttowerbedruck der klassischen Medien zusammen genommen von Januar bis Ende Dezember mit einem Zuwachs in Höhe von 4,1 Prozent klar über dem Vorjahr.
Insgesamt wurden den Hamburger Forschern zufolge im Dezember nochmals gut 2,8 Milliarden in Werbeschaltungen investiert – und das nach einem sehr starken November. Das starke letzte Quartal konnte damit so manche Flaute einzelner Mediengattungen in den Vormonaten ausgleichen. Mehr als 28,2 Milliarden Euro sind 2014 mit Werbung brutto umgesetzt worden, gut 1,1 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr.
Besonders stark haben Mobile, Kino, Fernsehen und Out-of-Home-Medien wie Megaplakate oder Infoscreens das Bruttoplus getrieben. Diese Gattungen konnten bis zum Jahresende mit deutlichen Wachstumsraten aufwarten – nicht nur in Prozenten. Alle Verlierer mit Minuszeichen in der Nielsen-Statistik kommen dagegen aus dem Printlager.
Publikumszeitschriften, Zeitungen und Fachzeitschriften profitieren nicht vom starken Werbejahr. Fasst man indes alle diese Genres unter dem Begriff "Print" zusammen, dann machen Anzeigen auf gedrucktem Papier laut Nielsen Media Research immer noch einen Werbeumsatz von fast 8,6 Milliarden Euro aus. Das wäre dann Platz zwei hinter dem Werbemilliardär Fernsehen, der mit mehr als 13 Milliarden Euro und einem Zuwachs von 960 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr das Jahr 2014 sehr erfolgreich abgeschlossen hat. Werden 100 Werbeeuros ausgegeben, fließen inzwischen mehr als 46 in TV.
Fürs Kino sei vermerkt: Die neue Filmsaison mit vielen Blockbustern rund um die Feiertage und auch neue Vermarktungsofferten auf der großen Leinwand lassen die Gattung aufblühen. 22,4 Prozent mehr an Bruttoumsatz sind 2014 in dieses Segment geflossen. Und auch die Außenwerber dürfen nun das ganze Jahr beklatschen, das stark anfing und stark endete. Den digitalen neuen Möglichkeiten sei Dank, für deren Messstandard sich nun die Dickschiffe der Branche weltweit zusammentun wollen.
Radio hat sich nach Schwächen im ersten Halbjahr sehr gut erholt und schließt das Werbejahr mit 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr im Plus ab.
Laut dürften die Sektkorken aber bei Anbietern mobiler Werbung: 72,5 Prozent mehr Umsatz belegen, dass die Gattung sich nun doch etabliert hat, auch wenn der Gesamtumsatz mit rund 185 Millionen Euro nur für den vorletzten Platz nach absoluten Zahlen reicht. Zum Vergleich: So viel hat die VW-Tochter Skoda allein im ersten Quartal 2014 an Reingewinn melden oder auch Stefan Raab beim noch gültigen Fünf-Jahres-Vertrag zwischen ProSieben und seiner Produktionsfirma einsacken können.
Online-Werbung an sich legte 2014 zu, sorgt aber bei Entscheidern nicht mehr für Schnappatmung wie noch vor einigen Jahren. Aber ein Mini-Plus (soweit es die Nielsen-Zahlen hergeben) sorgt dafür, dass 2014 mit Reklame im Internet brutto mehr als drei Milliarden Euro umgesetzt werden. In der Nielsen-Statistik fehlen damit der digitalen Gattung nur noch rund 550 Millionen Euro an Werbeumsatz, um die Publikumszeitschriften - zumindest brutto - zu überrunden.