Klage gegen Aldi Süd:
Irreführende Werbung mit "Klimaneutralität"

Immer mehr Unternehmen werben inzwischen damit, klimaneutral zu handeln, zu produzieren oder zumindest in Teilaspekten CO2-Emmissionen zu vermeiden. Das geschieht nach Auffassung der Wettbewerbszentrale in sehr vielen Fällen in irreführender Weise. Daher hat die in Frankfurt ansässige Selbstkontrollinstitution entsprechende Werbeaussagen in bislang zwölf Fällen abgemahnt und in vier Fällen Unterlassungsklagen eingereicht. Konkret geht es dabei um Aussagen wie "Erster klimaneutraler Lebensmitteleinzelhändler", "wir handeln klimaneutral", "klimaneutrales Produkt" oder "klimaneutrales Premium-Heizöl". Durch Aussagen wie diese werde, so die Wettbewerbszentrale, der Eindruck erweckt, dass die Klimaneutralität zu 100 Prozent durch emissionsvermeidende beziehungsweise emissionsreduzierende Maßnahmen erreicht werde, die das werbende Unternehmen selbst und seine Produkte betreffen. Allerdings stelle in den beanstandeten Fällen die Klimaneutralität aber lediglich ein rechnerisches Ergebnis dar, das durch den Kauf von CO2-Ausgleichszertifikaten erreicht werde. Mit den Zertifikaten würden Maßnahmen in Entwicklung- und Schwellenländern unterstützt, die jedoch in keinerlei Zusammenhang zu den werbenden Unternehmen und ihren Produkten stünden.