TechTäglich:
Apple-Tests: Mac Studio top, Bildschirm Flop
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit gutem Apple, schlechtem Apple und mit Google in der Formel 1.
Apple-Tests: Mac Studio top, Bildschirm Flop
Ab heute verkauft Apple nicht nur das iPhone SE 3 und das iPad Air 5 (W&V berichtete) – sondern auch sein neues Mac-Equipment. Frisch im Laden stehen der Profi-Rechner Mac Studio (2.299 Euro bis 9.199 Euro) und der dazu passende Bildschirm Studio Display mit 27 Zoll und 5K. Er lässt sich mit Anti-Spiegel-Beschichtung und flexiblem Ständer vom Basispreis 1.749 Euro auf bis zu 2.459 Euro bringen. Die ersten Reaktionen der Tester fallen überaus gemischt aus. Motto: Gutes Apple, schlechtes Apple. Der pfeilschnelle Mac Studio fährt jede Menge Top-Kritiken ein. ArsTechnica schreibt übers "nahezu perfekte Arbeitspferd" und lobt: "Der Mac Studio zeigt uns genau, warum Apple Intel hinter sich gelassen hat."
Liebe auf den ersten Blick
The Verge überschreibt seinen Test des Rechners mit dem schnellsten M1-Ultra-Chip schlicht mit "Endlich". Golem schwärmt von "Liebe auf den ersten Blick". Nachdem es aktuell noch keinen Mac Pro mit M1-Prozessor gibt, bekommen Kreative wie Musiker oder Video-Profis hier wieder einen Desktop-Mac, der auch die aufwändigsten Arbeiten atemberaubend schnell erledigt – und der laut The Verge "erschütternd leise" läuft. Golem und andere Tester bemängeln allerdings die fehlende Erweiterbarkeit. Prozessor, Speicher oder Grafikkarte lassen sich nicht austauschen – ein dicker Minuspunkt für die Umwelt und für die Nutzer.
Das Studio Display bietet nicht genug
Ganz anders sieht es beim neuen Apple-Bildschirm aus. Nicht nur das Wall Street Journal bemängelt: "Für 1.599 Dollar bekommt man nicht das, wofür man bezahlt." Kritikwürdig sind demnach vor allem die veraltete Bildschirmtechnik ohne HDR, ohne ProMotion mit 120 Hz – und der Aufpreis von 460 Euro für einen anständigen Ständer, der sich sowohl in der Neigung als auch in der Höhe verstellen lässt. The Verge hadert: "Hier kauft man eine Bildschirm-Technologie, die der Entwicklung bedauerlicherweise hinterherhinkt." Fazit vieler Tester: Das Studio Display liefert sicherlich gute Bildqualität – bietet fürs viele Geld aber einfach zu wenig.
Apple will die schwache Kamera updaten
Lob gibt es allgemein für die exzellente Klangqualität der sechs Lautsprecher des Bildschirms. Die eingebaute 12-MP-Webcam liefert laut The Verge dagegen "schreckliche" Bilder. Hier handelt es sich aber offenbar um ein Softwareproblem, das Apple mit einem Update beheben will. Denn auch das ist neu: Weil das Studio Display mit seinem A13-Chip quasi ein eigener Computer ist, gibt es auch Software-Aktualisierungen – und Abstürze. Wer von den Kritiken ernüchtert ist und Alternativen sucht: LG bringt im April sein erstklassiges (aber weniger hübsches) UltraFine-Display mit 5K und ganz ähnlicher Technik zurück. Es ist mit 1.299 Dollar um 300 Dollar (also in Deutschland eher 350 bis 400 Euro) günstiger als der Apple-Bildschirm. Und es kommt serienmäßig mit Ständer, der sich sowohl in der Höhe als auch in der Neigung verstellen lässt.
Das sind die weiteren Themen von TechTäglich am 18. März 2022: