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Apple gibt nach: Mehr Freiheiten für App-Entwickler
Anbieter wie Netflix, Spotify, DAZN oder auch Zeitungen dürfen aus ihren Apps jetzt auf ihre Websites verlinken. Damit reagiert Apple auf zunehmende Kritik an seiner restriktiven App-Store-Politik.
Apple gibt nach: Mehr Freiheiten für App-Entwickler
Nachdem Apple in den letzten Monaten wegen seiner restriktiven App-Store-Politik immer stärker unter Druck geraten war, lockert der iPhone-Konzern einige Vorgaben für Entwickler. Die Anbieter sogenannter "Reader Apps" dürfen jetzt aus ihren Apps heraus auf ihre eigenen Websites verlinken. Dort können die Nutzer dann beispielsweise ihr Konto verwalten oder einen neuen Account eröffnen. Unter "Reader Apps" versteht Apple Programme wie Netflix, Amazon Kindle, Spotify, DAZN oder auch Zeitungen, die Zugang zu digitalen Medieninhalten ermöglichen. Der Umgang mit solchen Apps war für Nutzer bisher unnötig kompliziert. Die Anbieter durften neuen Kunden beispielsweise keinen Link auf ihre Seiten ermöglichen, um ein Abo abzuschließen. Die neuen App-Bestimmungen geben Entwicklern jetzt mehr Freiheiten.
Strikte Vorgaben für die Umsetzung
Apple hatte die Änderungen bereits letzten September angekündigt und setzt sie ab sofort um. Dafür gelten aber strikte Vorgaben. So können Entwickler die externen Links nicht einfach von selbst setzen, sondern müssen von Apple eine "Berechtigung" beantragen. Und es gibt weitere Regeln:
- Der Link muss im Browser geöffnet werden, nicht innerhalb der App.
- Es dürfen keine zusätzlichen Daten oder Parameter an die Website übergeben werden.
- Die App und der Link dürfen keine Preisinformationen enthalten. Beispielsweise Netflix kann also nicht schreiben: "Klicken Sie hier, um sich ab 7,99 Euro im Monat anzumelden."
Alternatives Bezahlen in den Niederlanden
Mit dem Schritt reagiert Apple auf Druck der japanischen Regulierungsbehörden. The Verge hält die Auswirkungen der Änderungen bisher noch für "relativ begrenzt". Das könnte sich aber ändern. Denn Apples App-Store-Monopol mit seiner 30-Prozent-Beteiligung an den Einnahmen bröckelt an mehreren Fronten, auch in der EU. So dürfen Anbieter von Dating-Apps in den Niederlanden jetzt alternative Bezahlungssysteme anbieten, wie ZDNet berichtet. Zuvor hatten die dortigen Wettbewerbshüter Apple zu Strafen von insgesamt 50 Millionen Euro verurteilt. Fortsetzung folgt garantiert.
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