BDZV zieht Paid-Content-Bilanz:
Zeitungstitel verlangen im Schnitt acht Euro pro Online-Monats-Abo
Rund 40 Zeitungsverlage bieten laut BDZV ein Online-Abo an, das im Schnitt acht Euro pro Monat kostet. Laut "pv digest" schöpfen regionale Tageszeitungen am meisten aus dem Paid-Content-Markt ab.
70 Zeitungstitel sind es inzwischen, die hierzulande ein Paid-Content-Modell auf ihren Websites installiert haben. Tendenz: rasch steigend. Anfang Oktober hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) noch 56 Blätter mit Web-Erlösquellen ausgemacht. Am Dienstag rechnet der Verlegerverband nun vor, dass Paid-Content in den eigenen Reihen gegenüber dem Vorjahr um 75 Prozent zugenommen hat. Für Ende 2014 rechnet der Verband nun mit über 100 Zeitungen, die ihre Websites gegen Entgelt anbieten. Hier geht es zum aktuellen Überblick.
Fest steht mit der BDZV-Untersuchung jetzt auch: Zwei Drittel der Zeitungsverlage bieten ein Online-Abo an, das im Schnitt acht Euro pro Monat kostet. Ein Tagespass, den rund zwei Drittel anbieten, kostet im Schnitt 1,10 Euro. Nur bei wenigen Verlagen – laut BDZV fünf Prozent - besteht die Möglichkeit, einzelne Artikel zum Preis zwischen drei und 30 Cent zu kaufen. Darüber hinaus bieten immer mehr Häuser auch ein Digital-Abonnement bestehend aus komplettem Online-Zugang und E-Paper an, das durchschnittlich 19,30 Euro teuer ist.
Gefragt nach den Paid-Content-Modellen, die zum Einsatz kommen, zeigt die Analyse einen Trend auf: Demnach setzen 71 Prozent der Zeitungen auf die Freemium-Variante. Hier entscheidet die Redaktion, welche Beiträge kostenpflichtig sind. Knapp ein Viertel nutzt die so genannte Metered-Version, bei der im Schnitt 17 Klicks frei sind. Bei fünf Prozent der Verlage sind sämtliche Artikel nur gegen Entgelt lesbar. Eine Zeitung setzt auf eine freiwillige Bezahlung - gemeint ist die "taz".
Parallel dazu liefert das Vertriebsblatt "pv digest" eine Analyse, wonach über 60 Prozent der Paid-Content-Erlöse in Deutschland von regionalen Tageszeitungen erzielt werden. Die deutschen Publikumsmedien erzielen demnach insgesamt einen jährlichen Umsatz von 140 Millionen Euro. Das sei das Ergebnis einer Markteinschätzung, die "pv digest" anlässlich der jüngsten Veröffentlichung konkreter Daten zu "Bild Plus" vorgenommen habe. Dabei kommt heraus: "Das Angebot der Bild steht danach alleine für zehn Prozent aller Endkunden-Umsätze mit digitalen journalistischen Bezahlangeboten in Deutschland", so der Fachtitel. Überregionale Zeitungen haben 13 Prozent, Zeitschriften 15 Prozent Anteil am Paid-Content-Kuchen. Hier ein Schaubild: