BDZV-Analyse :
56 Zeitungen verdienen an Paid Content
Von "Aachener Nachrichten" über "Bild" bis hin zur "Wolfsburger Allgemeinen": Der BDZV hat aufgelistet, welche Zeitungen wie Paid Content anbieten.
Immer mehr Zeitungsleser zahlen für Inhalte im Netz. 56 Blätter beziehungsweise mehr als 50 Verlage verdienen mittlerweile Geld mit Paid-Content-Angeboten auf ihren begleitenden Internetseiten. Das geht aus einer ersten Übersicht hervor, die der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Mittwoch auf der Konferenz "Zeitungen machen mobil" in Hamburg präsentiert. "Die deutschen Zeitungen seien auf einem guten Weg, eine Bezahlkultur für journalistische Inhalte auch im Internet zu etablieren", heißt es dazu vom Verband. Gegenüber dem Vorjahr macht der BDZV einen Zuwachs um gut 30 Prozent bei den Anbietern von Bezahlinhalten aus. 2011 hatten demnach erst zehn Titel Paid-Content-Offerten im Netz. 2013 sind alle Zeitungsgattungen mit Bezahlinhalten präsent - lokal wie überregional, von den "Aachener Nachrichten" über "Bild" bis hin zur "Wolfsburger Allgemeinen". Schuldig bleibt der BDZV Aussagen über die Höhe der Erlöse und welchen Anteil am Gesamtumsatz der Verlage Bezahlinhalte ausmachen.
Wie die Bezahlinhalte angeboten werden – das hat der BDZV bei den Verlagen erfragt. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) setze dabei auf das "Freemium Model". Hierbei entscheiden die Redaktionen, welche Artikel kostenpflichtig sind. Fast ein Viertel nutze die so genannte Metered Variante, bei der sich nach einer bestimmten Anzahl an Klicks - meist zehn bis 20 Beiträge pro Monat - die Bezahlschranke senkt. So ein Modell nutzt etwa Springers "Welt". Bei einer kleineren Zahl an Verlagen (fünf Prozent) seien sämtliche Artikel nur gegen Entgelt lesbar und ein Haus setze auf eine freiwillige Bezahlung.
Wie die Analyse weiter zeigt, haben die Nutzer bei zwei Drittel der Verlage die Wahl zwischen dem Abschluss eines Online-Abos (teilweise in Kombination mit dem E-Paper) oder dem Erwerb eines Tagespasses. Gut 28 Prozent der Zeitungen bieten demnach ausschließlich ein digitales Abo an und bei fünf Prozent bestehe nur die Möglichkeit, einzelne Artikel zu kaufen.
Hans-Joachim Fuhrmann, Mitglied der BDZV-Geschäftsleitung, zieht folgendes Fazit: "Die Menschen sind bereit, für gute Inhalte auch in der digitalen Produktwelt der Verlage zu bezahlen, das ist die wichtigste Nachricht." Neben den Werbeerlösen seien wachsende Vertriebsumsätze die Voraussetzung für erfolgversprechende Geschäftsmodelle der Verlage. Eine genaue Auflistung, welche Zeitungen wie Bezahlinhalte anbieten, ist online zu finden.