Expansion:
Vice plant Fernsehkanäle in Europa
Das Jugendmedienunternehmen Vice verhandelt mit Fernsehanbietern. Innerhalb der kommenden eineinhalb Jahre will die Firma von Shane Smith auf einem Dutzend Kanälen senden.
Das Jugendmedienunternehmen Vice verhandelt mit Fernsehanbietern. Innerhalb der kommenden eineinhalb Jahre will die Firma von Shane Smith auf einem Dutzend Kanälen senden. Das kündigte der Gründer im Gespräch mit dem "Guardian" an. Nun spreche Vice mit Vertretern von großen Fernsehanbietern wie Netflix, Sky, Discovery und Amazon, aber auch kleinere Anbieter wie etwa in Großbritanien ITV und Channel 4. Man spreche mit allen, so Smith zum "Guardian".
"Es ist ein kleiner Bieterwettstreit am Laufen", sagte Smith. In Großbritannien habe man schon einige potenzielle Partner und Angebote. Auch von mehreren europaweiten Anbietern, die länderübergreifende Pakete anbieten. Ob es besser sei, in jedem Land eigene Verträge anzuschließen, oder mit einer Firma Abkommen für drei oder vier Länder zu treffen, gelte es nun zu entscheiden. Ebenfalls noch offen ist für Smith, ob die Abspielkanäle im Form von Joint Ventures oder partnerschaftlich ablaufen könnten - oder ob Vice gleich selbst einen Sender kaufen wird. Anteile am Europageschäft von Vice im Tausch anzubieten habe er jedoch abgelehnt.
Als Verbreitungskanäle stellt Smith sich das Einbeziehen von Mobilgeräten und Online (inklusive OTT, Over the top, also ohne Provider im Gegensatz zu IPTV) vor. Das aber stelle in den Verhandlungen eine Hürde dar: Die "alte TV-Garde" stehe da nicht so drauf, obwohl sie sich offen gebe.
Auf den Kanälen laufen sollen dann unter anderem neue Shows, die Vice bereits entwickelt habe. Darunter Formate aus den Bereichen Essen & Trinken, Reisen, Musik.
In Kanada hat Vice bereits einen Fernsehkanal am Laufen. Seit Mai laufen die "Vice Reports" bei RTL II, seit März laufen verstärkt Vice-News-Formate auf dem US-Sender HBO.
Das werbefinanzierte Lifestylemagazin, gestartet in Kanada als Printtitel 1994, ist seit 2005 auf Deutsch auf dem Markt und Online präsent. In den vergangenen Jahren wandelte sich das Jugendmedium zum globalen Medienunternehmen mit eine deutlichen Schwerpunkt auf Bewegtbild.